Huch! Wo ist die Sonne? Heute war der Himmel grau in grau. In der Nacht hatte es geregnet und wir waren gespannt, wie der Tag wird. Eigentlich waren die Temparaturen ähnlich wie die anderen Tage, aber wir haben ziemlich gefroren und waren froh, dass wir Handschuhe hatten. Unser Ziel heute war Brakel. 52km – etwas mehr als wir eigentlich wollten, aber das passte ganz gut mit der Übernachtung. Es ging wieder an der Weser entlang, bis

der Radweg direkt in den Fluss führte. Wir konnten gerade noch rechtzeitig bremsen. Also wichen wir auf eine Alternativstrecke aus. Die führte uns nicht ins Wasser, dafür auf einen Berg. Zunächst kamen wir nicht hoch, weil wir nicht schnell genug runtergeschickter haben. Darum fuhren wir nochmal ein paar Meter zurück und nahmen erneut Anlauf. Doch trotz erstem Gang kamen wir nicht weit! Also schoben wir unsere Räder hoch. Oben angekommen erklärte uns

dieses Schild warum! Nach dieser Aktion haben wir uns erstmal ein Frühstück verdient. Wir sind nämlich nur mit einer Tasse Kaffee im Bauch losgefahren.

Inzwischen waren wir schon zweieinhalb Stunden unterwegs. Außer, dass es immer noch kalt war, selbst beim Frühstücken, war die weitere Strecke erstmal ganz angenehm. Wir trafen viele Radler in beide Richtungen und wir fühlten uns sicher auf dem richtigen Weg. Ein ausgewiesener Radweg, das Navi zeigte die Richtung an und es ging bergauf – erst leicht und stetig, dann etwas steiler und dann hörte es gar nicht mehr auf.

Bei einem Kontrollblick auf Google Maps standen wir irgendwo in der Pampa, wo wir nie lang wollten. Jetzt sind wir heute erstmalig ins Schwitzen gekommen. Aber das Navi sagte: richtig! Und es war auch möglich, von dort weiterzukommen. Also schoben wir noch ein paar hundert Meter weiter.

Wir hätten noch zwei Kilometer schieben müssen. Bei einer lange Pause mit Kraftriegel und einer Mischung aus Lachen und Verzweiflung entschieden wir uns, umzukehren und einen neuen Weg auszuprobieren. Drei Kilometer in einem Affenzahn nur bergab. Was für ein Spaß! Nun fuhren wir aber direkt zu unserem Ziel auf ebener Strecke Bundesstraße (als Kraftfahrstraße gekennzeichnet) und haben so unsere zunächst längste Etappe mit 62km gemacht!

Gerne wären wir zu einem Osterfeuer gegangen, auch um eine Bratwurst zu essen und ein Bier zu trinken, aber das findet hier erst morgen statt. So wurde es eine Pizza. Auch lecker! Auf der Suche nach einer Kirche, wo wir morgen zum Ostergottesdienst gehen könnten, landeten wir in einer katholischen Kirche, die heute Abend die Auferstehung feierte. Wir ließen uns drauf ein und feierten mit. Der Gottesdienst begann draußen mit einem kleinen Feuer, an dem die Osterkerze angezündet wurde.

Das war besonders ausgiebig und lang – vo der Schöpfung bis zur Auferstehung war alles drin. Und die Kirche war voll. Eine to Orgel und auch eine gute Predigt, ansonste viiiiiel Liturgie. Passend zum Tag war es auch kalt in der Kirche.

Es war für uns heute ein besonderer Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.