So wie unser Tag gestern verlief, ging es heute weiter. Es gab wieder Situationen, da guckten wir uns hinterher erstaunt an und konnten nur noch sagen: Danke Gott!

Aber jetzt von vorne. Wir hatten supergut geschlafen und waren die ersten, die den Campingplatz verließen.

Es war fast noch kühl und ließ sich gut fahren. Die Wolken hingen noch tief vor den Bergen.

In dieser Gegend wird anscheinend viel Honig gemacht. Wir sahen einen Bus und wunderten uns, wie der da wohl hingekommen ist. Hat der sich verfahren?

Nein! Der Bus war voll mit Bienenstöcken. An der Straße entlang entdeckten wir noch einige.

Dann kamen wir an den „Silver lake“. Gibt es da vielleicht eine Patenschaft mit Langenhagen und dem Silbersee? Oder war Winnetou vielleicht hier?

Hotels, Strand, Badeinsel, Fontäne, alles da. Wir haben trotzdem nur Fotos gemacht.

Auf der anderen Seite war die Donau. Die bot uns ein ganz anderes Bild und erinnerte mich mal wieder an China.

Vor allem Plastikmüll schwamm in großen Mengen am Ufer und machte es sehr unansehnlich. Ein Stück weiter fuhren wir durch Goluvac und hofften auf ein schönes Eis. Aber hier gab es nichts.

Der Eurovelo war ganz gut ausgeschildert, bis wir hierher kamen.

Er zeigte nicht auf die Treppe, sondern hier lang.

Wir sind zurück gefahren und haben die Straße gewählt. Dort trafen wir die zwei Jungs vom Campingplatz wieder und radelten ein kurzes Stück gemeinsam.

Die Donau ist an dieser Stelle so breit wie ein See.

Wir kamen auf eine römische Festung zu und zu unserem ersten Tunnel.

Es war schon ein bisschen aufregend, da durch zu fahren. Danach hatten wir uns nach 35 km endlich eine Pause verdient. Wir trafen bei einem „Restoran“ wieder Bekannte vom Campingplatz und setzten uns zusammen rein. Dort gab es Eis! Nach zwei Tagen Abstinenz und einem nicht aufgegessenen Eis war das der Hit! Und lecker!

Wir klärten unsere finanzielle Lage und stellten fest, dass wir zur Bank mussten. In Serbien war es kaum möglich, mit Karte zu bezahlen. Wir mussten nochmal umkehren, um zum Bankautomaten in Goluvac zu kommen. Also wieder durch den Tunnel. Es war ziemlich viel Verkehr, so dass es uns diesmal ziemlich mulmig wurde. Nach dem Bankautomaten mussten wir dann ja wieder unsere Route aufnehmen und den Tunnel ein drittes Mal durchfahren. Zur Hilfe kam uns ein Traktor, der mit 14 km/h vor uns herfuhr und den wir nicht überholen konnten. So kamen wir sicher durch.

Nun wurde das Donautal enger und von Bergen gesäumt.

Wir sind auch heute wieder ganz mutig losgefahren ohne vorher irgendwas zu buchen und haben ein schönes Zimmer direkt am Weg gefunden. Wir wissen zwar noch nicht, was es kostet und könnten morgen vielleicht arm werden, aber die Menschen sind so nett und es macht Spaß, mit ihnen zusammen zu sein und sich mit Hilfe des Google-Übersetzers zu unterhalten. Wir haben wieder ein reichliches Abendessen bekommen, dass mit einem Slivovitz eingeleitet wurde (in Erinnerung an Opa Wolfgang), und für das Frühstück ist auch gesorgt.

Wir erfuhren so ganz nebenbei, dass wir auf unserer Strecke morgen durch 16 Tunnel fahren werden, zwar kurze, aber alle ohne Beleuchtung. Also mussten wir noch ein Problem lösen.

Unser Gastgeber zeigte sich auch hier sehr hilfsbereit.

Wenn wir bei unseren Unterkünften ankommen, machen wir meistens noch einen Spaziergang in die Umgebung. Manchmal entdecken wir dabei ganz kuriose Dinge. Das Dorf hier, es heißt Dobra, ist sehr lang gezogen und hat mittendrin einen kleinen Fluss.

Es gibt ein paar schöne gepflegte Häuser und auch wieder sehr verlassene.

Die meisten Autos sind neu. Die meisten!

Um nochmal auf den Anfang zurück zu kommen: Ab Goluvac mussten wir wieder Straße fahren. Sie war nur zweispurig und nicht besonders breit. Obwohl Sonntag war, donnerten auch LKW da lang. Das war manchmal schon sehr knapp. An einem „Rastplatz“ haben wir eine Mittagspause eingelegt. Genau dann kamen zwei Baufahrzeuge vorbei, die wesentlich breiter als eine Spur waren. Gott sei Dank, dass sie nicht vorher oder später kamen. Und der Traktor … und das Eis … und … und … und