In der Nacht schien der Vollmond durchs Fenster, draußen war es ganz still, ein zwei Mücken sssssssurten um uns herum, die Matratze war hart und ich habe fast nicht geschlafen. Kerstin schon. Trotzdem verließen wir gut gelaunt und gut gefrühstückt unsere Villa Idila. Kilometer sechs und sieben gingen mächtig bergauf, so dass wir schon mal eine erste Pause brauchten.

Danach wurde es landschaftlich sehr gemütlich. Weites Land, wilde Wiesen, Felder und viele Blumen am Straßenrand.

Ob die wohl im Garten zuhause angehen?

An der Donau sahen wir ständig viele Männer angeln oder fischen. Wir kamen mit zweien ins Gespräch. Für sie ist es Urlaub, einfach entspannen und ausruhen.

Wir konnten noch nicht ausruhen, weil wir noch knapp dreißig Kilometer vor uns hatten. Es gab zwei Wege nach Negotin und wir haben lange mit einem Jogger diskutiert, welcher denn der bessere sei.

Über die eine Brücke ging es wieder bergauf, über die andere an der Donau lang. Wir entschieden uns für die Donau und kamen dadurch auch von der Landstraße runter.

Wir mussten sehr konzentriert fahren, denn teilweise war der Weg ziemlich zugewachsen. Außerdem hatte er viele Pfützen und Löcher. Aber es war schön.

In einem sehr verlassenen Ort haben wir Mittagspause gemacht. Er erinnerte uns an eine alte Westernstadt und „Spiel mir das Lied vom Tod“. Ab und zu fuhr mal ein Auto durch, sonst war niemand zu sehen.

Bei unserer letzten Rast hatten wir einen guten Blick auf das zweite serbisch-rumänische Kraftwerk, ebenfalls so groß wie das erste von gestern.

Trotz der Hitze machten wir uns zum Endspurt auf und kamen ins

Paradies! Mitten in der Stadt und ganz grün wie eine Oase. Die Unterkunft wurde uns wärmstens von dem französischen Paar empfohlen, das wir in Novi Sad vor zwölf Tagen am Bahnhof getroffen hatten. Wir sind sehr sehr dankbar, denn es ist sooo schön hier. Sogar mit Waschmaschine!

Trotzdem haben wir das Paradies noch mal verlassen, um noch unsere „Obstration“ zu essen. Diesmal gab es auch noch Kiwi- und Kirscheis.

Beim Gang durch die Fußgängerzone entdeckten wir eine kleine Kirche, in der gerade andächtig gesungen wurde. Wir konnten leider nicht rein, weil wir nicht „anständig“ genug gekleidet waren.

Ein Stück weiter haben wir schon mal unseren Wegweiser für morgen entdeckt.

Als wir zurück waren, mussten wir schnell unsere Wäsche retten, denn es braute sich ein Gewitter zusammen. Es hatte dann ordentlich geschüttet, das tat der Luft gut und wir saßen im Trockenen.