Nach einer sehr heißen Nacht sind wir am Vormittag wieder nach Piräus gefahren. Wir hatten drei Adressen. Die erste war in einem Bürohaus. Auf unser Klingeln hat niemand reagiert. Sie arbeiten erst Montag um neun wieder. Bei der zweiten standen wir ebenfalls vor verschlossener Tür. Keine Ahnung, wann die wieder arbeiten. Zur dritten mussten wir wieder Richtung Innenstadt. An der Metro-Station badeten selbst die Tauben im Springbrunnen.
Bei der dritten Agentur kamen wir bis an den Beratungstisch. Es war der Kreuzfahrt-Anbieter. Das Angebot war verlockend! Aber! Wir durften die Räder nicht mitnehmen. Auf keinen Fall. Kerstin versuchte vehement oder penetrant den jungen Mann zu überreden, aber wir kamen nicht zueinander. Es ist verboten.
Bis fünf Uhr sollten wir uns entscheiden, ob wir morgen Abend mitfahren. Ohne Fahrräder nach Israel? Wir standen unter Druck und das fühlte sich nicht gut an. Erstmal ein Eis und in Ruhe überlegen und die Gedanken sortieren.
Vielleicht ist eine Kirche ein guter Ort dafür. Wir haben inzwischen so viele orthodoxe Kirchen gesehen, dass sie fast nichts Besonderes mehr für uns sind. Diese hatte einen schönen Sternenhimmel.
Wir setzten uns in die letzte Reihe und sammelten Argumente. Warum hatte nur diese eine Agentur heute geöffnet? Der Preis ist für eine Kreuzfahrt super! Was passiert mit den Rädern? Unser Quartier ist bis Mittwoch gebucht. Was könnten die beiden anderen Agenturen anbieten? Sollten wir eventuell fliegen? Nach einer knappen Stunde haben wir uns für unsere Räder und gegen die Kreuzfahrt entschieden und wir waren sehr erleichtert!
Draußen waren es wieder vierzig Grad. Egal! Wir waren wieder klar im Kopf. Wir machten uns auf zur Metro und kamen an den Ruinen einer alten Moschee vorbei.
Straßenmusiker machten Stimmung
und in der U-Bahn-Station sahen wir die Funde aus byzantinischer und frühchristlicher Zeit, die beim Bau der Metro entdeckt wurden.
Als wir gerade unser Quartier erreichten, bekamen wir eine Nachricht mit einem Tipp zur Weiterfahrt. Der passte genau zur zweiten Agentur! Nach einer längeren Mittagspause mit Mittagsschlaf (es waren nur noch 39 Grad) gingen wir zum Waschsalon.
Eigentlich könnten wir in Athen ganz viel angucken und einiges werden wir auch noch, aber die Zeit heute brauchten wir für uns. Wir gingen noch schön griechisch essen und gut.