Was wir heute erlebt haben, bricht alle Rekorde. Wir haben keine Fahrräder mehr, die stehen in Athen bis auf unbestimmte Zeit, es gibt keine Möglichkeit auf dem Seeweg nach Israel zu kommen, auf dem Landweg trauen wir es uns letztendlich nicht zu, also blieb nur noch die Möglichkeit mit dem Flugzeug, das, was wir überhaupt nicht wollten.

Wir hatten einen günstigen Flug von Herakleon nach Tel Aviv gebucht und deswegen die Unterkunft in der Nähe des Flughafens gehabt. Unser Quartiergeber wollte uns gegen Geld hinbringen. Wir hatten uns für die Öffis entschieden. 11:15 Uhr sollte der Flug gehen, drei Stunden vorher da sein, also halbacht den Bus nehmen, sechs Uhr aufstehen. Nachdem uns der Wecker aus unserem sehr unruhigen Schlaf geholt hat, checkte ich meine Emails. Eine war von der Fluggesellschaft. Der Flug war nach vorne verschoben: 8:55 Uhr! Gut, dass wir nichts verabredet hatten. Er wollte nämlich erst um neun fahren. Wir konnten keinen Kaffee mehr trinken, zum einen gab es keinen Wasserkocher, zum anderen mussten wir schnellstens zum Bus. Allerdings hatten wir dann noch ein ganzes Stück zu laufen, bis wir ein Taxi fanden. Das kostete natürlich anständig, aber wir fühlten uns zeitlich besser. Damit waren wir um viertel nach sieben am Flughafen. Auf Grund der Online-Buchung waren wir ein bisschen verunsichert in Bezug auf check-in und Gepäck. Das war auch nicht ganz einfach, weil wir weder einen israelischen Pass noch einen Rückflug gebucht hatten. In TEL Aviv sollten wir uns noch einer Befragung unterziehen. Kurz vor acht saßen wir mit einem Kaffee in der Hand im Boarding-Bereich.

Auf der Anzeige erschien die Info, dass der Flug sich verspätet: 9:20 Uhr! Na super! Letztendlich sind wir um viertel nach zehn gestartet.

Nach knapp anderthalb Stunden sahen wir die Küste von Israel und der Flieger setzte zur Landung an. Wir sahen schon die Grasflächen neben der Landebahn, als wir plötzlich mit Vollgas wieder durchstarteten und Richtung Meer flogen. Der Pilot erklärte kurz darauf, dass eine andere Maschine die Landebahn blockierte, drehte noch eine Runde und versuchte es erneut. Diesmal klappte es. Welch eine Aufregung! Wir sind in Israel 🇮🇱!

Dann kam die Passkontrolle. Wir hatten uns im Flugzeug auf die Befragung vorbereitet und waren auf alles gefasst. Eine Mitarbeiterin winkte die Passagiere an die freien Schalter und uns zu sich heran, fragte, ob wir das erste Mal in Israel sind und warum ich wieder da bin. Nun, weil ich Israel liebe. Sie gab uns unsere Pässe und wünschte einen schönen Aufenthalt. Das war die Befragung. Wir können nur staunen. Als nächstes kämpften wir mit dem Getränkeautomat und haben eine Flasche Wasser gewonnen.

Mit dem Zug und dem Bus erreichten wir unsere kleine Wohnung in Tel Aviv und machten uns aber gleich wieder zum Einkaufen auf den Weg. Wir hatten bis dahin noch nichts gegessen. Das schadet uns nicht wirklich, ist aber nicht so angenehm. Mit Getränken, Obst, Brot und einem Eis am Stiel (endlich was zu essen) war der Einkauf perfekt. Inzwischen war es nach fünf. Was nun? Das Meer lockte, also los. Eine gute halbe Stunde Fußmarsch und wir waren da.

Im Hintergrund Jaffa, das haben wir schon mal ein bisschen mitgenommen.

Wir müssen uns jetzt erstmal an den Gedanken gewöhnen, dass wir tatsächlich in Israel sind. Es ging auf einmal so schnell. Etwas Wehmut kam auf, als wir hier die vielen Radfahrer und Fahrräder sahen.

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