Heute war Sonntag. Sonntag in Israel ist wie Montag in Europa – ein ganz normaler Arbeitstag. Während in Hannover und im Triolo und auch anderswo Gottesdienst gefeiert wurde, waren wir am Betten machen und putzen.

Fatima ist im Haus die Verantwortliche für diesen Bereich. Für heute hatte sie mit uns offensichtlich eine Grundreinigung geplant: Fenster putzen, Türen abwaschen, Fliesen putzen. Sie hatte viele Ideen und wir haben alles gemacht. Die ganze Zeit dachten wir dabei an unsere Gemeinden und den Gottesdienst. Auf einmal kam Fatima mit einer Flasche Wein und einer Tüte Pitabrote und schenkte es uns. Erster Sonntag im Monat. Abendmahl.

Nach der Arbeit haben wir es genossen. Wir waren ganz schön geschafft und froh über die Mittagspause. Aber irgendwas mussten wir noch machen, sonst haben wir ja nichts für den Blog. Tiberias hat nun wirklich nicht so viele Sehenswürdigkeiten und irgendwo hinzufahren, war schon zu spät. Zum Glück gab es auf Google Maps ein paar Tipps und so sind wir in den Ruinen des ersten Tiberias herumgeklettert.

Irgendwann sind die Ausgrabungen eingestellt worden und alles war ein bisschen verwildert. Beim Badehaus haben wir Bodenmosaike gefunden. Um sie zu erkennen, mussten wir etwas von unserem Trinkwasser opfern.

Ein Stück weiter fanden wir Reste eines Theaters. Die Stadt wurde schon im ersten Jahrhundert gebaut.

Das Theater hatten wir aus Versehen entdeckt. Eigentlich wollte wir nur noch zu einer Höhle und kamen eher zufällig dran vorbei. Tiberias muss damals schon eine sehr große Stadt gewesen sein, denn die Funde erstreckten sich über ein sehr weites Gebiet. Die Höhle fanden wir aber auch noch.

Wir gingen nur ein Stück hinein. Es war ein Riesenlärm dadrinnen. Sie war nämlich voller Fledermäuse, die fiepten und hin- und her flatterten. Etwas weiter, auch ungeplant, sahen wir noch eine ziemlich tiefe Höhle.

Da gingen wir vorsichtshalber gar nicht rein. Irgendwie war es interessant, auf dem Berg rumzuklettern. Es war überhaupt nicht touristisch. Wir waren die einzigen. Okay, nicht ganz.

Es soll hier wohl auch Stachelschweine geben. Anzeichen dafür haben wir gesehen. Mehr aber auch nicht.

Die anderen Stachel waren an den vertrockneten Pflanzen.

Wir hatten einen herrlichen Ausblick auf das alte und das neue Tiberias.

Beim Runtergehen fanden wir noch mehr Ausgrabungen.

Bei so viel altem Zeug brauchten wir jetzt was Frisches. Für den Abend besorgten wir uns alkoholfreies Bier und an der „Côte d‘Genezaret aßen wir ein Eis.

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