Der Morgen war genauso wie der gestrige: mehr oder weniger gut geschlafen, Kaffee, Pancakes mit Sirup und die Fahrt mit dem Zug, diesmal allerdings eine Station weiter bis nach Nahariya, eine Stadt an der Küste im Norden, ehemals von jüdischen Siedlern deutscher Herkunft gegründet.

Hier sind wir aber nur umgestiegen in den Bus nach Rosh Hanikra. Dummerweise sind wir im gleichnamigen Kibbuz ausgestiegen – zwei Stationen zu früh, denn eigentlich wollten wir zu den Felsen am Meer und an der Grenze zu Libanon. Wir hätten entweder zweieinhalb Kilometer laufen müssen oder zwanzig Minuten auf den nächsten Bus warten können. Letzteres entsprach uns mehr.

Mir war bewusst, dass es ein sehr touristischer Ort ist, aber mit so vielen Menschen hatte ich nicht gerechnet. Wir haben uns durchmanövriert.

Die Mittelmeerküste nach Süden

Zunächst ging es mit der Seilbahn bergab.

Es gab mal wieder einen Film, über die Entstehung der Grotten und die Felsformationen, einen Tunnelbau und eine Eisenbahnstrecke. Das wollten wir natürlich auch in echt sehen.

Als die Briten über diese Region herrschten, wollten sie Afrika mit Europa über ein durchgehendes Schienennetz von Ägypten über Sinai, Palästina, Libanon, Syrien und die Türkei verbinden. 1942 waren etwa 300 Kilometer fertiggestellt. Durch den Unabhängigkeitskrieg 1947 wurden die Brücken und Tunnel durch die jüdischen Freiheitskämpfer aber wieder zerstört. Schade eigentlich. Wir wären auch gerne über Land mit dem Zug eingereist.

Diese Grenze ist einfach zu konfliktbeladen. Wir hatten davon ja schon in Misgav Am gehört und tatsächlich auch hier die Mauer gesehen, die an der Grenze zu Libanon gebaut wurde.

Für uns wurde es nochmal spannend, als wir wieder mit der Seilbahn hoch wollten, um den Bus zu kriegen. Die Warteschlange war recht lang. Es ging um Minuten, denn der nächste Bus sollte erst in drei Stunden wieder fahren.

Wir stiegen in die Seilbahn und hatten noch drei Minuten. Super! Passt! Und dann hatte der Bus eine viertel Stunde Verspätung. Eigentlich ist Busfahren hier schon das größte Abenteuer. Wir sitzen meistens ganz vorne, damit wir besser gucken und fotografieren können.

Zum Beispiel ein altes Aquädukt oder

den Eingang vom zweiten Bahai-Garten, der zur Zeit geschlossen ist,

oder unser Lieblingsmotiv: Fahrräder

oder drei Kilometer vor unserem Ziel, das Hostel, jenes Schild. Wir wohnen zweihundert Meter unterm Meeresspiegel. Wir sind ein bisschen eher ausgestiegen. Es gab noch ein Cache (ein Schatz) zu finden.

So haben wir noch dieses Denkmal entdeckt und auf dem weiteren Weg ein Sonnenblumenfeld.

Auf dem Platz vor unserem Hostel war heute Abend wieder Party für Kinder. Drei Hüpfburgen, Animateure, überlaute Musik und viel Schaum.

Wir sind zur Promenade abgehauen und haben Eis gegessen.

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