Heute haben wir uns den Ölberg vorgenommen und sind mit dem Bus hochgefahren. Eine kleine Kapelle kennzeichnet die Position, wo Jesus in den Himmel aufgefahren sein soll.

Sie kostet 2,50€ Eintritt!

An den Haken und Ösen an der Umfassungsmauer werden am Himmelfahrtstag Zeltplanen befestigt, die die Bereiche der verschiedenen Kirchen griechisch -, syrisch-, koptisch- und armenisch orthodox) abstecken. Die Franziskaner feiern im Innern der Kapelle. Verwaltet wird sie von einer muslimischen Familie.

Der Eintritt hat sich wenigstens für den Blick nach draußen gelohnt, auch wenn der Himmel heute grau blieb. Übrigens: Große Überraschung! Es hat heute Nacht in Jerusalem geregnet. Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber als wir im Bus saßen, regnete es auch wieder.

Ein Stück weiter die Straße runter verschwand eine ganze Busladung hinter einem Tor. Wir waren neugierig, sind hinterher gegangen und waren im Pater Nosta. Es ist eine katholische Kirche. Überall an den Wänden, innen und außen, ist das „Vater unser“ in 183 Sprachen und Dialekten auf Fliesen geschrieben.

Es war eine sehr angenehme, ruhige Atmosphäre auf dem Gelände. Obwohl auch hier gebaut und restauriert wurde, war es sehr entspannt.

Der Himmel war zwar grau, aber trotzdem gab es für uns (und für die Blog-Leser) unterwegs etwas Farbe.

Vom Ölberg gibt es eigentlich einen schönen Blick auf Jerusalem, heute nicht ganz so.

Wir sind über den Friedhof abwärts gelaufen. Der westliche Hang ist fast komplett mit jüdischen Gräbern bedeckt, denn Juden rechnen mit der Wiederkunft des Messias auf dem Ölberg. Dieser werde dann nach jüdischer Tradition die Toten auferwecken und wer diesem Ort am nächsten liege, werde zuerst wieder lebendig. Darum sind die Grabstätten hier sehr beliebt und entsprechend sehr teuer.

Unten angekommen waren wir am Garten Gethsemane. Hier steht die Kirche der Nationen. Sie heißt so, weil sie von mehreren Ländern finanziert wurde.

Auf dem Stein im Altarraum soll Jesus in Todesangst mit Gott gesprochen haben.

Im Garten daneben stehen uralte Olivenbäume. Ob sie tausend Jahre alt sind oder älter? Wer weiß!

Für den Nachmittag hatten wir eine Verabredung. Bis dahin war aber noch genug Zeit, um die Ausgrabungen beim Teich Bethesda anzusehen.

Eins seiner Wunder vollbrachte Jesus am Teich Bethesda. An diesem Tag, es war Shabbat, ging Jesus nach dem Johannes Evangelium zu einem Mann, der seit 38 Jahren krank und bettlägerig gewesen ist.

Die Ausgrabungsstätte gehört zur St. Anna-Kirche. Es ist die älteste noch existierende Kreuzfahrerkirche, romanischer Stil, zu Ehren Annas, der Mutter von Maria.

In dieser Kirche ist eine besonders gute Akustik und das Singen ausdrücklich erlaubt. Es war auch eine Touristengruppe da, die das genutzt hat. Unter der Kirche gab es eine Grotte, in der ebenfalls Maria, die Mutter Jesu geboren sein soll (wir berichteten vor drei Tagen schon einmal davon).

Vielleicht ist es ganz gut, dass es mehrere Orte zum gleichen Ereignis gibt, dann müssen sich die Touristen nicht so drängeln.

Nun wurde es aber Zeit für unsere Verabredung. Am Damaskustor trafen wir Ute. Mit ihr war ich damals (vor 40 Jahren) im Kibbuz. Wir haben getrunken, gegessen, erzählt und einen fröhlichen Nachmittag und Abend verbracht.

Jetzt hat nur noch Christine gefehlt, aber „Christine“ und „Kerstin“ klingt wenigstens ein bisschen ähnlich.

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