Es stand mal wieder ein Umzug an. Leider konnten wir das Appartement nur bis heute mieten. Wir hatten uns dort sehr wohl gefühlt mit zwei Zimmern, Küche, Bad und Waschmaschine, auch wenn die Umgebung zeitweise recht laut war. Allerdings lag sie sehr zentral, wie die Wohnung davor und die für diese Nacht auch. Heute Nacht wird es vermutlich auch nicht leiser, denn wir wohnen in einem „Hotel“ direkt an der King-George-Street, eine Hauptstraße mit vielen Buslinien. Wir haben ja nicht viel Gepäck. Trotzdem wollten wir damit nicht durch die Stadt laufen. Das Problem war nämlich, dass wir aus dem Appartement um elf raus mussten und ins nächste erst um drei rein konnten. Also musste das Hostel von der ersten Nacht in Jerusalem wieder herhalten und wir haben die Zeit auf der Dachterrasse verbracht und gespielt. Tatsächlich schleppen wir seit fast einem halben Jahr Spiele mit uns mit und haben sie erst letzte Woche für uns entdeckt.

Nachdem wir unser Gepäck einstellen konnten, haben wir es nochmal mit dem Rockefeller-Museum probiert und es hat geklappt. Eintritt frei!

Wir wussten, dass hier Fundstücke aus Beth She‘an ausgestellt sind. Die Ausgrabungen hatten wir schon von Tiberias aus besichtigt. Das war unsere Motivation. Gleich im ersten Raum wurden wir fündig.

Wir hatten keine großen Erwartungen an das Museum und waren hinterher doch ganz überrascht. Es war zwar wieder ziemlich viel sehr altes Zeugs, eben archäologisch, aber es war gut aufgebaut und eins der ältesten Stücke war ein ca. 6000 Jahre altes Fresko.

Er wurde vor neunzig Jahren in der Nähe vom Toten Meer in Jordanien gefunden, lag dann bis 2015 im Keller des Museums, um endlich konserviert zu werden. Seit zwei Jahren ist es ausgestellt.

Ansonsten typisch Archäologisches: Schmuck, Werkzeug, Waffen, Geschirr, Vasen, Mosaike, etc.

Außerdem gab es einen sehr schönen Innenhof.

Insgesamt hat uns das Gebäude sehr gut gefallen. Es ist in den 1930er Jahren entstanden und charakteristisch für Jerusalem mit hellen Steinen gebaut.

Bevor wir zurück gingen, haben wir erst etwas gegessen und noch Zeit im Garten vom Gartengrab verbracht. Es ist eine Oase im Trubel der Stadt.

Eigentlich schade, dass wir die Töne und Geräusche im Blog nicht vermitteln können. Es ist unbeschreiblich, wenn die Juden das Shofar-Horn blasen, der Muezzin vom Minarett ruft und die Glocken von den Kirchtürmen läuten – manchmal gleichzeitig. Dazu kommt der Straßenlärm. Schaltet die Ampel von rot auf gelb, fangen alle Autos (außer das erste vor der Ampel) an, zu hupen. Es wird gehupt, immer und überall, ob das vordere Auto abbiegen will, ob Fußgänger die Straße überqueren, wenn nicht schnell genug gefahren wird, anscheinend gibt es immer einen Grund. Die Straßenbahn klingelt und die Krankenwagen lassen ihre Sirenen heulen. Aus den Läden kommt Musik, arabische, internationale oder israelische – Hauptsache laut.

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