Natürlich haben wir uns gestern für die Führung in deutsch angemeldet. Um viertel nach neun mussten wir bei den Freunden Zions sein.

Es ist ein Museum über Menschen, die sich für das jüdische Volk eingesetzt haben, viele unter Lebensgefahr. An sieben Stationen wird die Geschichte der Israeliten und ihrer Unterstützer:innen durch Multimedia-Shows gezeigt. Es waren sehr bewegende Geschichten dabei.

Beeindruckt liefen wir nach gut einer Stunde zurück. Das mussten wir erstmal sacken lassen.

Wir haben uns zunächst etwas ganz profanes vorgenommen und sind zum Waschsalon gelaufen. Was muss, dass muss.

Anschließend haben wir unsere Wohnung dekoriert. Unsere „Dachterrasse“ fanden wir zum Trocknen nicht so geeignet.

Sie wurde uns mit der Wohnung angeboten und sah da richtig schön aus. Dafür haben wir wenigstens mal das Treppenhaus von oben gesehen.

Im Internet haben wir einen Artikel mit Geheimtipps für Jerusalem gefunden. So haben wir uns ein paar Kirchen vorgenommen, die wir tatsächlich auch noch nicht gesehen hatten. Das lief wunderbar. Die erste hatte wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. In der zweiten war eine Hochzeit, da durften wir nicht rein. Die dritte machte vor unserer Nase zu. Zwischendurch bekam ich die Nachricht, dass mein Enkelsohn seit heute läuft. Das war für mich sehr erfrischend, nachdem es bei uns nicht so „lief“. Auf unserem Weg zu den Kirchen sind wir durch Gassen gelaufen, die wir noch nicht so kannten und etwas abseits vom Basar waren.

Aber auch der Basar zeigte sich heute mal ganz anders.

Ein Geheimtipp war auch ein Aussichtspunkt auf einem Dach.

Von hier konnten wir in den Basar gucken. Dort befand sich ein weiterer Tipp, eine Straße aus byzantinischer Zeit. In den 1970er Jahren, als der Staat die Wasser- und Stromleitungen in der Altstadt erneuerte, fanden Archäologen eine byzantinische Straße. Anstatt sie einfach freizulegen, entschied man, die Steine der Straße auf das heutige Straßenniveau anzuheben – mit der Konsequenz, dass Fußgänger faktisch auf einer 1.500 Jahre alten Straße laufen, ohne es zu merken.

Ab und zu entdecken wir kleine Kuriositäten

oder interessante Menschen wie eine Frau, die das Shofar-Horn bläst und ein älteres Pärchen Hand in Hand gehend.

Sie liefen eine ganze Weile vor uns her. Bei uns lief heute in erster Linie der Schweiß den Rücken runter, manchmal die Nase oder auch die Tränen wegen der trockenen Luft und das Eis, wenn wir nicht schnell genug geleckt haben.