Wenn ich nur einen Tag in Israel hätte, wohin würde ich dann gehen? Genau! Nach Masada. Ich weiß nicht, wie oft ich da schon oben war und trotzdem fasziniert mich dieser Ort jedes Mal wieder.

Wenn wir es ganz richtig gemacht hätten, dann wären wir heute früh um fünf dorthin gefahren, auf dem „Schlangenpfad“ hinaufgestiegen und hätten uns oben den Sonnenaufgang angesehen. Da wir ein Zimmer mit Balkon nach Osten haben, war das also nicht nötig.

Vom ersten Blinzeln bis sie ganz zu sehen ist, dauert es gerade mal zweieinhalb Minuten. Dafür klettern wir doch nicht eine Dreiviertelstunde den Berg hoch. Außerdem hätten wir dann die besonderen Gäste im Hostel verpasst.

Nach einem tollen Frühstücksbüffet haben wir uns in den Bus gesetzt und sind bis zur Seilbahn gefahren.

Es ist die am tiefsten gelegene Luftseilbahn der Welt und verläuft nahezu vollständig unterhalb des Meeresspiegels, denn die Bergstation knapp unterhalb des Gipfelplateaus liegt nur 33 Meter über, die Talstation dagegen 257 m unter dem Meeresspiegel.

Masada ist eine Festung in der Wüste am Toten Meer, die schon etwa hundert vor Christus angelegt wurde. Herodes hatte sie danach übernommen und prachtvoll mit Palästen, Zisternen, Lagerhäuser und vielen anderen Gebäuden ausgebaut.

Badehaus mit Fußboden- und Wandheizung

Aber eigentlich ist Masada bekannt für die Geschichte nach Herodes, als eine religiöse Gemeinschaft sich gegen die Römer dort oben verschanzte. Am Ende siegten aber die Römer indirekt, denn als sie die Festung einnahmen, hatte die Gemeinschaft sich für den Freitod und nicht für die Sklaverei entschieden.

Irgendwann zogen die Römer ab und vier Jahrhunderte später besiedelten Mönche das Felsplateau. Aus dieser Zeit gibt es eine Kirche.

Wir hatten mal wieder den Vorteil, dass wir so lange gucken konnten, wie wir wollten und selbst bei 37 Grad haben wir uns viel Zeit gelassen. Nicht nur das riesige Areal hat uns fasziniert. Von hier oben ist auch der Ausblick auf das Tote Meer, nach Jordanien und in die Wüste einfach atemberaubend.

Leider ist es schwer, diese Eindrücke auf Fotos festzuhalten. Wer mehr davon sehen möchte, muss einfach mal nach Israel fahren.

Nach vier Stunden hatten wir genug gesehen und sind mit dem Bus noch ein Stück weiter Richtung Süden nach „Ein Bokek“, ein Badeort am Toten Meer, gefahren. Diesen Strand kannte ich bisher nur vom Hörensagen.

Natürlich wollten wir auch im Toten Meer baden. Der Salzgehalt liegt inzwischen bei 32%, das ist fast zehnmal so viel wie in der Nordsee.

Das obligatorische Foto lesend im 38 Grad warmen Wasser liegen und sich treiben lassen, musste sein. Auf jeden Fall werden wir uns diesen Strand merken. Sehr gepflegt, kostet nichts und mit Öffis zu erreichen.

Der Strand ist mit Sand aufgeschüttet und es geht ein Steg ins Wasser, so dass wir gar nicht auf den Salzkristallen gehen mussten. Wir hatten aber auch unsere Badeschuhe dabei. Das Salz „wächst“ überall – hier am Geländer des Stegs.

Irgendwann mussten wir auch wieder zum letzten Bus, denn bald würde der Shabbat und das Laubhüttenfest anfangen. Im Hostel haben wir uns für das Abendessen angemeldet und waren gespannt, wie das mit dem Fest sein würde. Wir wurden nicht enttäuscht.

Die Tische waren schön gedeckt mit Tischdecken und Wein (alkoholfrei). Es gab ein reichhaltiges Büfett.

Vorspeisen
Hauptgericht
Nachtisch

Was geht es uns gut!

Allerdings haben wir heute tatsächlich auch ein kleines Problem. Wir wohnen neben dem Fahrstuhl. Für die frommen Juden gibt es ja sehr viele Gesetze und Regeln. Eins davon ist, dass sie am Shabbat keine Schalter betätigen dürfen. Darum gibt es einen „Shabbat-Fahrstuhl“, der unentwegt rauf und runter fährt und in jeder Etage hält. Bevor die Tür schließt, piept der Fahrstuhl zwei Sekunden lang. Kerstin hat mit dem Pförtner verhandelt, dass die Automatik wenigstens über Nacht abgeschaltet wird. Mal sehen.

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