Als wir gestern schwimmen waren, haben wir abgemacht, dass wir heute früh vor dem Frühstück nochmal das Meer genießen wollen. Um viertel nach sieben sind wir aufgewacht. Es war noch dunkel. Wollen wir wirklich? Doch dann haben wir unseren inneren Schweinehund überwunden.

Es war so schön! Gerne wieder. Auf der Terrasse haben wir dann gefrühstückt und überlegt, wann wir das das letzte Mal draußen gemacht haben. Zuerst fiel uns Kreta ein, aber tatsächlich auch noch einmal in Jerusalem in einem Straßencafé.

Der Blick auf das Meer mit der aufgehenden Sonne war herrlich.

Gut ausgerüstet mit Obst und belegten Broten haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Die ersten 12 Kilometer fuhren sich wie von selbst. In einem Park direkt am Meer haben wir Pause gemacht. Der hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Hier gab es mal eine scheinbar sehr belebte Promenade, aber jetzt war alles geschlossen, leer und verkommen.

Dafür haben wir unterwegs wieder einige schöne Stellen und Motive entdeckt.

Unser heutiges Ziel war Korinth. Bei der Vorbereitung auf die Zeit dort und der Suche nach den 10 Top-Sehenswürdigkeiten wurde uns der Kanal von Korinth vorgeschlagen. Wir hatten vorher noch nie etwas davon gehört. Es ist einfach faszinierend, was wir auf unserer Tour so ganz nebenbei entdecken und kennenlernen.

Die Idee für diesen Kanal gab es schon vor zweieinhalbtausend Jahren. Je nach Route kann er einem Schiff die Umfahrung des Peloponnes ersparen und dessen Seeweg um bis zu 325 Kilometer verkürzen. Letztendlich wurde er in den Jahren 1881 bis 1893 gebaut. Teilweise wurde über 80 Meter tief in die Felsen gesprengt, um auf die Höhe des Meeresspiegels zu kommen. Der Kanal ist gut sechs Kilometer lang und knapp 25 Meter breit. Es gibt eine Fußgängerbrücke mit angeblich tollem Blick relativ in der Mitte. Die haben wir angepeilt. Das Navi hat uns wieder auf wundersame Wege geführt.

Wir wurden an unseren ersten Teil unserer Reise erinnert. Es fehlte eigentlich nur der Schlamm. Und plötzlich standen wir vor einem Schutthaufen und kamen nicht weiter. Von dort konnten wir zwar die Brücke sehen, aber es war alles wegen einer Großbaustelle abgesperrt. Wir waren nicht die einzigen (mit dem Fahrrad schon), die diesen Ausflug gemacht haben. Auf einen Tipp hin sind wir zu einer anderen Brücke gelangt.

Es war ziemlich spannend, diese Brücke zu betreten, aber die Aussicht hat sich gelohnt.

Ein Blick senkrecht in die Tiefe.
Ein Baum, der waagerecht aus der Wand wächst.

Danach haben wir uns wieder auf dem Schotterweg zurück gearbeitet und sind zu unserem Quartier gefahren. Ein bisschen einrichten und eine Pause war nötig, um noch etwas von der Stadt anzugucken. Eine Statue von Poseidon und eine von Pegasus am Hafen konnten wir heute schon mal abhaken.

Es war sehr windig heute (natürlich hatten wir Gegenwind auf dem Fahrrad). Die Wellen sind an der Hafenkante ganz schön hochgeschlagen.

Wir haben noch ein paar Fotos im Hafen gemacht, sind eine Kleinigkeit Essen gegangen, haben uns ein Eis zum Nachtisch gegönnt und sind dann ins Hotel zurück.

Und während ich den Blog schrieb, bekam ich die Nachricht, dass ich zum fünften Mal Oma geworden bin.

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