Die Nacht war erstaunlich ruhig. Wir waren zehn Leute im Zimmer und alle haben aufeinander Rücksicht genommen. Von der Party haben wir gar nichts mitbekommen. Heute Morgen konnten wir uns an einem tollen Frühstücksbüffet bedienen. Es gab eine ähnliche Auswahl wie in Tiberias plus Pfannkuchen plus Shakshuka. Danach haben wir uns ein Stück weiter in die Stadt gewagt.

Der erste Blick auf die alten Mauern der Altstadt und die letzten Stufen bis zum Tor.

Endlich Jerusalem, endlich Altstadt, endlich Jaffator! Wir sind angekommen.

Heutzutage sind die Tore immer offen. Es macht keinen Sinn mehr, sie zu schließen, denn inzwischen gibt es Öffnungen für Autos. Die sollten unserer Meinung nach allerdings in der Altstadt verboten werden.

Früher, als die Tore geschlossen wurden, gab es trotzdem noch die Möglichkeit, durch das „Nadelöhr“ in die Stadt zu kommen. (Markus 10 Vers 25)

Zunächst haben wir uns einen Überblick verschafft und sind auf die Dachterrasse der christlichen Touristeninfo gegangen.

Der Felsendom
Die Grabeskirche
Die Erlöserkirche
Die Davidzitadelle

Für mich ist es ganz ungewohnt, dass sich so wenig Menschen durch die Basare und die Sehenswürdigkeiten schieben. Es sind noch relativ wenig Touristen zu sehen.

Selbst an der Klagemauer war es ziemlich übersichtlich. Es war ja auch noch nicht Shabbat-Abend.

Aber es war nicht mehr so lange hin bis zum Abend, darum haben wir uns hier nicht so viel aufgehalten. Wir mussten noch einkaufen. Das konnte knapp werden. Weil es so schön war, die Stadt von oben zu sehen, sind wir auch noch auf den Turm der Erlöserkirche gestiegen.

Dort konnten wir diese schöne Dachterrasse bewundern.

Die Erlöserkirche ist eine deutsche, lutherische Kirche und sehr schlicht und hell im Gegensatz zu den Kirchen, die wir sonst so auf unserem Weg besichtigt haben.

Und dann waren wir an der Grabeskirche. Für mich ist sie jedesmal eine große Herausforderung und für Kerstin war sie es auch. Die letzten fünf Stationen des Kreuzweges Via Dolorosa befinden sich in dieser Kirche, die aus vielen Kirchen und Kapellen besteht, weil sechs verschiedene Denominationen Anspruch auf die Stationen haben wollen. Alles ist sehr „heilig“ und eng. Viele Besucher sind offensichtlich sehr berührt. Tränen der Rührung und Küsse an den Altären sind keine Seltenheit. Wir sind einfach zu nüchtern und eher abgeschreckt von der ganzen „Heiligkeit“. So sehr, dass wir nur dieses eine Foto gemacht haben.

Es ist „der Nabel der Welt“, die Kuppel der Kirche über dem Grab Jesu.

Für uns waren es für heute genug Kirchen. Außerdem brauchten wir noch was zu essen. Es war noch ruhiger geworden, als wir die Altstadt verließen. Viele Geschäfte hatten schon geschlossen. Wir haben gerade noch so einen offenen Supermarkt und eine Salatbar gefunden.

Unsere letzte Aktion war unser Umzug vom Hostel in ein kleines Appartement direkt in der Nähe. Wir sind mal wieder unter uns. Das tut auch mal ganz gut. Es war hier heute noch mal ziemlich heiß, das soll sich aber ab morgen ändern. Wir sind gespannt. Jetzt genießen wir die Stille. Es fährt draußen fast nichts mehr. Shabbat.

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