Seitdem wir mit der Fähre gefahren sind, geht der Donauradweg tatsächlich auch wieder an der Donau lang. Es ist zwar noch kein Radweg sondern Straße, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Beim Frühstück (echt serbisch und viel! Wir durften den Rest mitnehmen und hatten dadurch Proviant für den Tag)

haben wir darum gebeten, dass doch bitte keine LKW gleichzeitig mit uns durch die Tunnel fahren. Das Gebet wurde erhört und nicht nur das. In allen vier Tunneln kam uns insgesamt nur ein einziges Fahrzeug entgegen.

Zweimal grüßten uns die Autofahrer besonders. Der eine war der, der uns gestern zum Boot fuhr, der andere war der Bootsunternehmer, der uns zurück gefahren hatte. Beide hatten uns trotz Fahrradoutfit erkannt!

Wir hatten bei der Bootsfahrt gestern schon gesehen, dass unser Weg heute eine ordentliche Steigung haben würde. Doch noch bevor die kam, konnten wir das Eiserne Tor und die Felsen von der Straße aus sehen.

Die Aussicht war genauso beeindruckend wie vom Boot aus. Nun ging es auf der Straße auch immer höher, mal zehn Prozent, mal acht, mal fünf. Immer wieder mussten wir anhalten. Nicht, weil wir nicht mehr konnten, sondern weil wir von der Landschaft so begeistert waren.

Zehn Kilometer fuhren wir um 200 Höhenmeter bergauf. Beim höchsten Punkt sahen wir nur noch Berge. Das war ein schönes Erlebnis.

Nun ging es wieder bergab, auch zehn Kilometer mit unterschiedlichem Gefälle. Das war auch ein schönes Erlebnis. Da gab es auch nichts, was fotografiert sein wollte, außer Blumen.

Wir fuhren am Staudamm vorbei, das leistungsstärkste Kraftwerk an der Donau. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Serbien und Rumänien.

Nun war es auch nicht mehr weit bis Kladovo, unser Zielort. Es braucht sich niemand Sorgen um unsere Ernährung zu machen. Wir essen viel Obst: Zitronen-, Mango-, Erdbeer-, Waldfrüchte- und Kokoseis!

Heute hatten wir mal wieder Lust auf eine Unterkunft mit Pool. Wir fanden genau eins im Internet, reservierten es und fuhren hin. Alles war so, wie abgebildet, nur der Pool fehlte. Dafür war uns das zu teuer. Darum sind wir wieder abgehauen und wollten uns bei der Touristeninfo erkundigen. Die hatte aber vor zwanzig Minuten dicht gemacht. Na super! Also haben wir wieder das Internet bemüht, gebucht und sind hingefahren. Es ist ein schickes kleines Appartement und viel günstiger. Wie schon bei fast allen anderen Unterkünften in Serbien mussten wir feststellen, dass hier länger keine Gäste mehr waren. Die Betten waren zwar frisch bezogen, aber überall waren Staubweben. Während Corona konnten die Gastgeber gut vermieten, weil die serbische Bevölkerung nur in ihrem Land Urlaub machen konnte. Jetzt bleiben die Gäste weg und die Häuser stehen oft leer. Aber heute ist hier auch noch eine Familie angekommen. Das achtjährige Mädchen versuchte mit uns Kontakt aufzunehmen. Dann lernten wir den „Opa“ kennen. Er erzählte uns, dass sie dieses und noch ein älteres Mädchen als Pflegekinder aufgenommen und es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihnen einen guten Weg ins Leben zu zeigen. Er und seine Frau strahlten so viel Liebe und Freundlichkeit aus, das war echt berührend. Nun wissen wir auch, warum das erste Quartier keinen Pool hatte. Wir hatten hier zwar auch keinen, dafür aber eine wunderbare Begegnung.

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