Wir haben uns einen dritten Tag für Belgrad frei gehalten, aber eigentlich hätten wir das nicht gebraucht. Diese Stadt gefällt uns nicht so gut. Die zwei Sehenswürdigkeiten hatten wir eigentlich schon am ersten Tag abgehakt und alles andere gestern. Nun, für heute hatten wir das Tagesticket, also sind wir Bus gefahren. Vorher mussten wir aber noch zur Post. Auf dem Weg dahin kamen wir an der Synagoge vorbei, die wir allerdings nur durch den Zaun angucken durften.
Ein Stück weiter hörten wir sehr laute Musik mit ziemlich schrägem Gesang. Ein kleines Mädchen bettelte offensichtlich auf diese Art und Weise.
Bei der Post wollte Kerstin wie immer mit Karte bezahlen. Auf einmal verlangte die Dame hinter Glas Kerstins Ausweis. Das ist uns auf unserer ganzen langen Reise noch nie passiert. Sie kontrollierte aber nicht, ob der Ausweis auch zu Kerstin gehörte.
Die Bushaltestelle war nicht weit und den nächsten Bus haben wir genommen. Unterwegs versuchten wir rauszukriegen, wo er hinfährt. Ah, zum Regierungsgebäude, also stiegen wir da aus.
Ganz in der Nähe stand die St. Markuskirche. Bevor die Sveti Sava Kirche (gestern berichtet) gebaut wurde, war diese die größte in Serbien. Sie ist auch noch nicht so alt und für eine serbisch orthodoxe Kirche eher schlicht.
In direkter Nachbarschaft gab es noch eine kleine Kirche. Sie ist im Unterschied zur großen russisch orthodox. Das war bei der Sveta Sava auch schon zu sehen.
Dahinter gab es ein nicht so ansehnliches Denkmal. Während des Kosovokrieges Ende der 90er hat die NATO sich beteiligt und dieses Haus zerbombt.
Wir sind noch an einem weiteren von der NATO zerbombten Haus aus dem Krieg vorbeigekommen, als wir auf dem Weg zum jugoslawischen Museum waren.
Das Museum steht in einem großen Park und beschreibt die Geschichte um Jugoslawien und Tito bis zu seinem Tod.
Das Mausoleum für ihn ist das Haus der Blumen.
Von da oben hatten wir jedenfalls einen schönen Blick auf die Stadt und die Sveta Sava Kirche.
Hinter dem Museum gab es noch einen Park mit einer wunderschönen Sehenswürdigkeit. Auf der Karte sah es auch gar nicht so weit aus. Also liefen wir los. Wir sind ja ganz geschickt, was das Karte lesen betrifft und gehen meistens erstmal in die falsche Richtung, aber heute hat es auf Anhieb geklappt. Das war auch gut so, denn es war viel weiter, als wir dachten. Der Weg war auch sehr abenteuerlich, weil er wohl nicht so oft benutzt wird. Die Bäume haben sich jedenfalls gut ausgebreitet.
Wir wollten schon aufgeben, aber zum Glück haben wir durchgehalten und es hat sich unserer Meinung nach gelohnt.
In dem Park stand die älteste Platane Europas. Es war nicht leicht, sie aufs Foto zu kriegen.
Ihre Äste wurden zum Teil gestützt.
Sie ist 30 Meter hoch, der Umfang ihres Stammes beträgt 8 Meter und die Krone ist 50 Meter breit. Sie ist etwa 150 Jahre alt.
Nun waren wir aber genug gelaufen und so suchten wir eine Bushaltestelle. Die war nicht weit weg und die richtige Richtung haben wir auch herausgefunden. Ein weiteres schönes Haus lockte uns zum Fotografieren. Also raus aus dem Bus.
Nun noch ein Stück mit der Tram und wir waren wieder am Anfang. Ein Eis fehlte heute noch, das fanden wir bald. Aber es ist etwas Furchtbares passiert. Wir haben beide unser Eis nicht aufgegessen! Es schmeckte nicht! Wir sind immer noch ganz erschüttert! Das beste Eis bis jetzt gab es übrigens in Bezdan, der erste Ort in Serbien.