Heute war ein richtig guter Tag. Unsere Fatima hatte ihren freien Tag, so dass wir die Arbeit so erledigen konnten, wie wir es gerne tun. Außerdem kriegten wir noch einen Helfer. Nach gut drei Stunden waren wir fertig. Es waren auch, ehrlich gesagt, kaum Zimmer zu machen. Wir haben schnell ein bisschen „Bürokram“ erledigt: Ein Auto für die nächsten zwei Tage reserviert, Geld gewechselt, Telefonkarte aufgeladen und sind dann nach Beth She‘an gefahren. Im Moment sind es nur 34 Grad, ein bisschen windig und die Luft ist etwas trockener. Da macht es wieder Spaß, unterwegs zu sein. Erstmal sind wir über den Jordan gegangen.

So ein großer Name für so ein bisschen Fluss, aber immerhin ist überhaupt Wasser drin.

Beth She‘an ist eine ehemalige Römerstadt, in der vermutlich 40000 bis 50000 Einwohner lebten. Durch ein Erdbeben wurde sie im achten Jahrhundert zerstört und ab da dümpelte sie mehr oder weniger dahin.

Anfang des 20. Jahrhunderts fingen die Ausgrabungen an. Zuerst war es nur das Theater.

Ab 1986 wurde weiter gebuddelt. Von daher kannte ich dieses Ausmaß auch noch nicht. Bisher sind etwa zehn Prozent freigelegt.

Wir sind zwei Stunden darin herum gelaufen und mussten uns am Ende beeilen, damit wir nicht eingeschlossen wurden.

Eine Römerstraße
Das Badehaus: auf den Säulen war der Fußboden und zwischen die Säulen wurde heiße Luft geblasen, sozusagen eine Fußbodenheizung.
Von hier aus ging die heiße Luft ins Haus. Sklaven sorgten dafür, in dem sie Feuer machten.
Viele Mosaike zierten die Böden. Zum Teil waren sie rekonstruiert, weil die Originale gestohlen wurden.

Bei den Temperaturen war es ganz gut, dass es zwischendurch Wasserstationen gab. Allerdings lag der Zulauf in schwarzen Leitungen auf dem Boden, so dass das Wasser ziemlich heiß war. Das Flasche auffüllen war auch nicht so ganz einfach.

Es war eigentlich nur ein Trinkstrahl, der in die Flasche zielen musste. Mit dem Wind war es kein leichtes Unterfangen.

Um das ganze Gelände zu überblicken, sind wir auch noch den Hügel hochgestiegen. Von hier aus hatten wir zudem einen guten Blick nach Jordanien.

Auf dem Hügel wurden anscheinend Reste aus dem fünften Jahrtausend v. Chr. gefunden.

Und auch ein paar Anzeichen aus der Salomonischen Tempelzeit.

Wohnhäuser, Tempel, Paläste, Plätze und Läden werden hier vermutet.

Viele Schätze wurden auf Müllplätzen gefunden.

Wahrscheinlich sind es nicht die letzten alten Steine, die wir uns in Israel angeguckt haben. Bei so viel Geschichte kein Wunder.

Als wir den Ort verließen, standen da Massen an Sicherheitskräften, denn im Theater fand dann noch ein Konzert statt.

Zurück ging es wieder über den Jordan.

Und die Sonne hat uns einen schönen Untergang beschert.

In der WhatsApp-Gruppe scherzte jemand, dass es heute Nacht regnen soll. Die Polster auf der Dachterrasse sollten eingesammelt werden. Kann ja sein, dass es irgendwo regnet, aber bestimmt nicht hier.

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