So einen blauen Himmel vom Bett aus sehen, das macht Lust auf den Tag. Es sollte heute wieder den ganzen Tag die Sonne scheinen und nochmal warm werden. Zuerst ging es ins Museum. Der Anfang war ein Flop und wir dachten schon, dass wir nach einer halben Stunde wieder draußen sind. Lauter altes Zeug, wie in fast jedem Museum: kaputte Tonkrüge, Werkzeuge aus Steinen gearbeitet und so weiter. Manche Schaukästen und Räume waren nicht beleuchtet, was wir dem heutigen Generalstreik in Italien zugeschrieben haben. Doch dann kam der erste Clou. Wir mussten zur Toilette und die Wasserversorgung der Waschbecken war besonders.

Danach wurde es aber tatsächlich noch spannend. Das Museum ist in einem ehemaligen Klosterkomplex untergebracht. Beim Rundgang haben wir außergewöhnliche Fundstücke von vor mehr als zweitausend Jahren zu sehen bekommen und wir waren überwältigt davon, dass vieles so gut erhalten geblieben oder entdeckt worden ist.

Gut, dass wir unsere Radtour nicht vor 2000 Jahren gemacht haben. Die alte Römerstraße erschien uns etwas holprig. Dafür waren die Böden in den Häusern besser erhalten geblieben.

Auch die alte Klosterkirche gehört zum Museum mit wertvollen Wandmalereien und der Krypta.

Das Museum war so groß und verwinkelt, dass wir den Ausgang nicht gefunden haben und wir hatten doch einen Termin für den zweiten Teil, das Capitolium, die Ruinen eines römischen Tempels. Wir kamen aber pünktlich.

Die ersten zwei Räume konnten nur durch Luftschleusen betreten werden, damit die antiken Funde keinen Schaden bekommen. Im ersten Raum waren original Wände und Böden von Räumen des alten Römertempels zu sehen.

Im zweiten Raum war eine Bronzefigur, 1. Jahrhundert vor Christi, die geflügelte Viktoria.

Es war schwierig, die ganzen Eindrücke auf Bildern festzuhalten. Bei den Mosaiken haben wir es nochmal versucht.

Auf dem Außengelände war noch ein antikes Theater zu sehen.

Es ist wirklich blöd, das die Tage im November so kurz sind. Da ist es immer schwierig, sich auch noch Zeit für‘s Essen zu nehmen, aber wir hatten inzwischen Hunger bekommen. In einer kleinen Bar in der Nähe haben wir leckere Hamburger bekommen und nebenbei beobachtet, wie die typischen Italiener kurz herein kommen, einen Espresso bestellen, ihn wie einen Schnaps herunterkippen und wieder gehen.

Als nächstes stand für uns die Festung auf dem Programm. Wir nahmen unsere Räder und schoben sie hoch, denn die Festung liegt natürlich, wie fast jede Festung, auf dem Berg.

Es ist eine wunderschöne Anlage mit herrlicher Aussicht auf die Stadt, die mal kein Eintritt kostet.

Für uns war es einfach toll, dieses schöne Wetter und den strahlend blauen Himmel zu genießen, dass wir sogar noch bis zum Sonnenuntergang da oben geblieben sind, obwohl wir schon ahnten, dass er nicht sehr besonders ausfallen würde.

Der Weg zurück war unser nächstes Highlight, denn es ging nur, wirklich nur bergab. Auf halber Strecke haben wir uns noch unsere tägliche Eisration abgeholt und sind dann voller Vorfreude auf den zweiten Teil unserer Spaghetti zum Appartement gerollt. Tja, Pech, die Spaghetti waren nicht mehr da. Kerstin hat sich bei den anderen Gästen erkundigt, ob sie die vielleicht gegessen haben könnten. Aber niemand war es (wie immer). Einer hat uns dann welche von seinen abgegeben. Das war nett und unsere Rettung. Unsere haben wir später im Müll gefunden. Was das wohl sollte?