Es ist doch nicht zu fassen, kaum sind wir mal zwei Tage weg, gehen die Kollegen hier auf dem Zahnfleisch. Alle waren sie am Stöhnen. Es wären so viele Gäste da gewesen, drei große Familien, die Küche bzw. der Speiseraum war voll, alles war schmutzig und musste geputzt werden. Nun, wir hatten offensichtlich am richtigen Tag frei. Aber auch heute war genug zu tun. Bettenwechsel ist jeden Tag. Unsere Fatima hat auch immer ein paar Sonderaufgaben, wenn es etwas ruhiger ist, wie zum Beispiel Türen abwaschen oder Fenster und Rahmen putzen. Aber selbst sie kam heute nicht in Gang. Und sie hat sich sehr über einen neuen Volontär aufgeregt, der für jede Aufgabe aus dem Bett geholt werden musste. Die Menschen sind so verschieden. Was Gott sich nur dabei gedacht hat.
Wir hatten überlegt, was wir heute noch anstellen, aber wir waren nach der Arbeit ziemlich kaputt und haben erstmal geschlafen und ausgeruht. Es war eh zu heiß, 37 Grad im Schatten, aber wo ist Schatten?
Gegen sechs erwachten unsere Lebensgeister wieder. Wir wussten von einer messianisch jüdischen Gemeinde und wollten wissen, wann die sich treffen. Im Internet haben wir nichts dazu gefunden, also haben wir uns dorthin auf den Weg gemacht und das Haus gefunden, aber auch das gab keine Informationen her.
Wir vermuten, dass sie sich samstags, also am Shabbat treffen, aber vormittags müssen wir erstens arbeiten und zweitens fährt kein Bus. Auch wenn es die ganze Zeit bergauf gehen würde, wäre unser Fahrrad hier schön gewesen.
Apropos Fahrrad! Manchmal werden wir noch gefragt, was mit unseren Fahrrädern ist oder wo die sind. Wir haben sie in Athen mit einem Teil unseres Gepäcks in einer Garage einer deutschen Kirchengemeinde einstellen können. Warum wir uns so entschieden haben und wie es dazu gekommen ist, kann im Blogbeitrag „< 3000 Kilometer“ nachgelesen werden. Um auf alle Blog-Beiträge zu kommen, gibt es auf dem Beitragsbild eines jeden Blogs ein Stichwort „in Allgemein“.
Eine Entdeckung, die wir heute gemacht haben, wollen wir euch nicht vorenthalten. Wir hatten schon mal erwähnt, dass die Leute hier sehr viel Plastikmüll erzeugen. Aber es scheint ein Pfandsystem für Flaschen zu geben.
Wir haben so etwas vorher hier nirgendwo gesehen und wollen es auf jeden Fall mal ausprobieren. Vielleicht können wir damit unsere Reisekasse auffüllen (das ist ein Scherz) bei den Massen von Flaschen, die wir jeden Tag wegschmeißen.
Auf unseren Busfahrten sitzen wir ja meistens ganz vorne und so entdecken wir immer wieder mal was. Auf der Suche nach einem Supermarkt war es diesmal eine Party-Location, sehr schön und sehr laut.
Außerdem sind wir wieder ganz hoch gefahren in Tiberias, so dass wir wieder einen Sonnenuntergang erwischt haben.