Flop

Das war heute nicht unser Tag, obwohl er eigentlich ganz gut angefangen hatte. Wir haben relativ gut geschlafen, eine von den leckeren Mangos gefrühstückt und sind dann mit dem Bus zur Seilbahn gefahren. Es sah auf den ersten Blick ziemlich tot aus, aber sie fuhr tatsächlich und zwar nur für uns.

Je höher wir kamen, desto schöner wurde die Aussicht auf Haifa und den Hafen, bei dem wir so gerne angekommen wären.

Oben auf dem Berg war das Karmeliter-Kloster, dass wir uns angucken wollten. Wir konnten in die Kirche, aber weder das Museum noch der Garten war für Besucher zugänglich.

Die Karmeliter haben ihre Kirche über die Höhle gebaut, in der sich Elia versteckt hatte. In ihren Anfängen haben Mönche wie Eremiten auf dem Berg in Höhlen gewohnt.

Nach unserem eher kurzen Aufenthalt wollten wir die Bahai-Gärten angucken. Bis dahin waren es zweieinhalb Kilometer. Wir hätten sie mit dem Bus fahren können ohne nochmal zu bezahlen, weil unsere Karte vom Morgen noch nicht die 90 Minuten erreicht hatte, die man sie nutzen konnte. Wir haben aber gedacht, das schaffen wir locker zu Fuß und gingen die Straße mit wunderschönem Panorama-Blick immer leicht bergab, um dann festzustellen, dass wir den falschen Weg gegangen sind und alles wieder hoch mussten. Flop Nr. 1

Das letzte Stück fuhren wir dann doch Bus. Wir kamen bei den Gärten an aber

nicht rein. Das geht nur mit einer kostenlosen Führung, für die wir uns online anmelden hätten müssen, aber dafür war es heute sowieso zu spät. Flop Nr. 2

Immerhin konnten wir noch ein Foto von oben auf die deutsche Kolonie mit den roten Ziegeldächern machen.

Was nun? Das Museum, das uns interessierte, hatte Freitag und Samstag geschlossen. Flop Nr. 3

Bei der Suche nach Sehenswürdigkeiten im Internet hatten wir eine Höhle, an einem Wadi (Flussbett) gelegen, entdeckt. Das klang spannend. Auf dem Weg zum Bus kehrten wir in einem Gartenlokal ein, denn inzwischen hatten wir Hunger und wollten etwas Warmes essen. Es gab nur kalt. Flop Nr. 4 Na ja, nicht ganz. Es gab Sandwiches. Wir wurden satt und lecker war es auch. Aber dann …. mit dem Bus zur Höhle. Er hielt mitten im Wohngebiet. Wir folgten dem Navi und kamen an eine Gartentür, hinter der viele viele Stufen hinunter führten.

Als es keine Stufen mehr gab, sah der Weg so aus:

Aber nur kurz, danach ging es einfach nur steil bergab. Wir konnten die Höhle und das Wadi von oben sehen, aber wir kamen nicht hin und Wasser war auch nicht drin. Flop Nr. 5

Wir hatten schon Sorge, ob überhaupt noch ein Bus zurück fährt, weil es ja schon auf Shabbat zu ging. Das Problem hatten wir auf Grund des kurzen Ausflugs nicht mehr.

Na gut, dann gucken wir uns jetzt noch den Hafen an. Wir folgten dem Navi. Je näher wir dem Hafen kamen, desto mehr fromme Juden kamen uns entgegen. Haifa hat tatsächlich zwei separate Strände für die Frommen, einen für die Männer und einen für die Frauen. Wir waren fast beim Männerstrand. Unser Weg endete vor einem Tor: Militär- kein Zugang. Wir versuchten einen anderen Weg. Kein Zugang.

Nicht nur, dass wir nicht mit dem Schiff rein kamen, offensichtlich kommen wir auch anders nicht in den Hafen. Flop Nr. 6

Jetzt blieb nur noch der Strand und ab ins Wasser. Wir folgten dem Navi. Es gab zwei Bereiche. Wir wählten den weniger frequentierten und gingen ins Meer. Weit kamen wir nicht, denn der Boden war dermaßen uneben und versteinert, fast wie ein Korallenriff, dass es bei den starken Wellen kaum möglich war, rein zu gehen. Flop Nr. 7

Wir wechselten den Platz und nun kam die erlösende Erfrischung. Wir konnten schwimmen, das Wasser und den Strand genießen und die Sonne untergehen sehen. Wir waren versöhnt.

Der größte Flop (Nr. 8): wir hatten kein Eis!

Als wir in unserem Quartier ankamen, stand ein verzweifelteres Pärchen aus Deutschland im Flur. Sie fanden ihr Zimmer nicht. Ein weiteres Paar hatte das gleiche Problem. Es stellte sich heraus, dass das Haus überbucht war. Wir hatten durch unsere Jobsuche Kontakt zu einem Hostel in Haifa und konnten unsere „Beziehungen“ nutzen. Das war mal kein Flop und alle waren glücklich.