Als wir heute aufwachten, waren die Wolken noch nicht ganz verschwunden.

Trotzdem sind wir früh aufgebrochen, weil wir auf Grund der Touristen-unfreundlichen Öffnungszeiten noch zwei Sehenswürdigkeiten mehr offen hatten. Zunächst fuhren wir zur Nimrod-Festung eine ziemlich gut erhaltenene, große muslimische Burganlage.

Gleich zu Anfang wurden wir von den zwei kleinen Freunden empfangen.

Ungefähr anderthalb Stunden sind wir dort gewesen und, obwohl es noch so früh war, schon ganz schön ins Schwitzen gekommen.

Als letztes führte uns der Rundweg durch einen geheimen Tunnel.

Als nächstes konnten wir eine kleine Erfrischung gebrauchen, darum fuhren wir weiter zum Banyas-Wasserfall. Der Banyas ist der zweite Quellfluss des Jordan. Der dritte ist der Hasbani und entspringt im Libanon.

Das war alles ganz schön, aber wir durften nicht ins Wasser. Es gab eine Tour von der Quelle bis zum Wasserfall. Ein älteres Ehepaar war sie gewandert und wollte zurück aber lieber ein Taxi nehmen. Da unser Eintrittsticket auch für die Quelle galt, haben wir sie im Auto mitgenommen und glücklich gemacht. Dann wussten wir auch, warum wir erst beim Wasserfall waren.

Dieser Ort war dem Hirtengott Pan geweiht und hatte auch mal Tempelanlagen gehabt.

Das Quellwasser kam direkt aus dem Berg und sammelte sich in angelegten Becken. Auch in diese Wasserbecken durften wir nicht rein. Okay, der Golan hat noch mehr Quellen zu bieten. Uns wurden die Gilabun- und Dvora-Wasserfälle empfohlen. Die Fahrt war schon sehr abenteuerlich.

Sehr karge Landschaften und beschossene, verlassene Häuser und die letzten zwei Kilometer ein ungeteerter Schotterweg mit großen Löchern, so dass wir ein bisschen Angst ums Auto hatten. Doch es hat es überlebt. Dann ging es zu Fuß weiter. Erst durch ein ehemaliges syrisches Dorf,

über Treppen und Felsen

durch Wasser

um dann einen wunderschönen Blick von oben auf den Wasserfall zu haben.

Wir haben es uns nicht zugetraut, hinunter zu klettern, zumal wir dann ja auch wieder hoch mussten und das mit Hüfte und Knie. Nach längerem hin und her überlegen sind wir wieder umgekehrt, haben ein wenig die Füße gebadet und sind zum nächsten Park mit Pool gefahren.

Es war zehn nach drei. Der Park hatte um halbdrei zugemacht. Allerdings hatte der Mann an der Schranke eine Idee, wo wir noch baden könnten. Wir folgten seinen Anweisungen und kamen hier an.

Mit der Weiterfahrt würden wir das Gesetz brechen. Das Tor stand offen, der Wachturm war nicht besetzt, also haben wir das Gesetz gebrochen. Ein bisschen unheimlich war uns schon zumute, bis wir noch andere Autos und Gesetzesbrecher sahen.

An einem kleinen Fluss gab es eine Badestelle. Na endlich!

Das Wasser war richtig schön kalt. Es tat so gut. Ganz nebenbei haben wir dort auch noch einen Cache gefunden und ein Denkmal aus dem Sechstagekrieg.

Im Nachhinein haben wir gelesen, dass es seit zwei Jahren ein offizieller Naturschutzpark ist, also doch keine Gesetzesbrecher.

Da wir das Auto hatten, wollten wir es nutzen und auf der anderen Seite des Sees Genezareth im Kibbutz Ein Gev essen gehen. Auf dem Weg dorthin, kamen wir am Jordan-Park vorbei. Es war zehn nach fünf. Keine Chance. Oder doch? Wir fuhren bis an die Schranke und durften tatsächlich noch rein. Wenn wir nicht länger als zwanzig Minuten bleiben würden, kostet es nichts. Wir bekamen einen Tipp, was wir in der Zeit machen könnten, weil wir den Park nun gar nicht kannten.

Es gab einen kurzen Rundweg durch den Fluss (gut, dass wir uns Schuhe für‘s Wasser angeschafft hatten)

und auf dem Land durch einen „Tunnel“ wieder zurück.

Wir haben noch etwas hier und da geguckt und waren nach ziemlich genau zwanzig Minuten wieder draußen.

Ein Gev ist für sein Fischrestaurant sehr bekannt, aber es hatte zu. Etwas hilflos schlenderten wir den Weg am Wasser entlang. Wir hatten Hunger und uns schon sehr auf den Fisch gefreut. Und siehe da, es gab versteckt noch ein weiteres. Wir suchten uns einen Tisch am Wasser aus. Ob wir reserviert hätten? Nein, natürlich nicht. Auf Nachfrage durften wir uns hinsetzen. Wir waren neben einer Familie die einzigen Gäste und haben es uns schmecken lassen.

Dabei ging langsam die Sonne unter und unsere freien Tage neigten sich dem Ende zu.

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