Wir haben mal wieder einen besonderen Rekord aufgestellt: nach unserem Start am 2. April mit fünfzehn Kilometern sind wir heute mit 22 Kilometer die zweitkürzeste Strecke gefahren. Wir sind das Ganze etwas gemütlicher als die letzten Morgen angegangen. Bevor wir Milka (was für ein schöner Name!), unsere Gastgeberin verlassen wollten, kamen wir mit Nikola ins Gespräch. Er ließ gerade auf dem Gelände ein Auto waschen und hatte Zeit zum quatschen. Er sprach nämlich deutsch mit österreichischem Akzent. Zum Abschied schenkte er uns tausend Dinar für einen Kaffee.
Dann traten wir unsere „lange“ Reise an. Wir fuhren durch ein Naturschutzgebiet, das uns lange Zeit Schatten bot.
Dann kamen wir an vielen Mais- und Sonnenblumenfeldern vorbei. Bald wird es wieder viele gelbe Fotos geben.
Bei so einer kurzen Strecke waren wir natürlich früh in unserem Quartier angekommen. Das war bei der Hitze auch gut so. Denn hier gab es einen Pool, den wir gleich erstmal ausprobierten.
Erfrischt erkundeten wir dann Sombor. Nachdem wir uns die letzten Tage von Dorf zu Dorf gehangelt haben, ist ein Städtchen mal wieder ganz schön.
Zuerst haben wir uns – na was wohl? – ein Eis gegönnt! Die Hälfte unseres „Kaffeegeldes“ war somit weg.
Auf dem Weg durch die Fußgängerzone kamen wir an einer offenen serbisch orthodoxen Kirche vorbei. Die fanden wir sehr interessant.
Aber eigentlich wollten wir zum Bahnhof und uns nach einer Zugverbindung nach Novi Sad erkundigen. Wir hatten dazu Informationen von „sehr abenteuerlich und unzuverlässig“ bis „kein Problem, viele fahren täglich diese Strecke zur Arbeit“. Wir wollten natürlich wissen, wie das mit den Fahrrädern ist.
Aber wir waren zur falschen Zeit dort. Der Bahnhof wirkte nicht nur verlassen. Er war es auch. Außer zwei Hunde, die auf den kühlen Fliesen schliefen, war niemand da. Vor dem leicht zerfallenen Gebäude stand wenigstens noch eine Lok, allerdings auch nicht mehr ganz frisch.
So machten wir uns unverrichteter Dinge wieder auf den Rückweg. Es war so heiß, dass wir uns eine Cola bestellen wollten, aber es kam keine Bedienung. Erst als wir uns zum Gehen bewegten, nahm jemand die Bestellung auf. So war dann auch die zweite Hälfte unseres gespendeten Geldes weg.
Jetzt brauchten wir aber erstmal wieder eine Erfrischung im Pool.
Zum Abend wollten wir mal chinesisch essen gehen und fanden ein Lokal gleich um die Ecke.
Wir hatten unsern Spaß. Es war sehr klein mit nur drei Tischen. Zum Glück gingen gerade ein paar Kunden, sonst wäre nichts frei gewesen. Ein bisschen erinnerte mich der Laden an „die goldene Kralle“ in China 2018. Wir haben ziemlich lange auf das Essen gewartet, aber es hat uns sehr gut geschmeckt.
Anschließend sind wir ein zweites Mal durch die Fußgängerzone gegangen und wir haben sie fast nicht wiedererkannt. Plötzlich war sie voller Menschen, Kinder und Erwachsene. Jetzt waren es nur noch 32 Grad und da sind sie alle aus ihren Löchern gekommen. Leider hatten wir unsere Handys nicht dabei. So gibt es davon keine Fotos.
Hallo Ihr Lieben,
Ihr wart genau am 22. Juni (siehe Name meiner Webseite) an dem Ort, wo die Wiege meiner Mutter stand, denn ich bin Donauschwabe! Dort endete auch einen Monat später meine dreimonatige Reise. Ich habe dazu ein Video gemacht:
https://www.youtube.com/watch?v=YsDvdY86R7g
Gruß Fritz
PS: Ihr hattet meine Schwester und ihren Mann getroffen, die mich dann auf Euren Blog hingewiesen haben! Gute Reise noch!