Der Tag fing heute mit Wecker klingeln an. Da ich mal wieder nicht so gut geschlafen hatte, war ich entsprechend schlecht gelaunt. Aber ich habe mich bemüht , fröhlich zu sein, was meistens, glaube ich, klappte. Unser erstes Ziel war der katholische Friedhof am Zionsberg.

Hier ist das Grab von Oskar Schindler und es fällt sofort auf. Leute, die bei der Trauerfeier nicht dabei sein konnten, legen später bei einem Besuch des Grabes einen Stein drauf. Seins glich einem Steinbruch.

Als nächstes wollten wir zur Maria Magdalena Kirche, die mit den goldenen Kuppeln auf dem Ölberg. Von weitem sahen wir die vielen Touristengruppen beim Garten Gethsemane. Die Saison fängt langsam an. Die Kirche ist nur dienstags und donnerstags Vormittag für Besucher geöffnet.

Wir waren begeistert von dem schönen Garten. Wer nicht so gerne alte Steine und „heilige Stätten“ mag, kann sich Jerusalem trotzdem als Reiseziel auf die Liste schreiben, nämlich wegen der Parks und der Gärten.

Auf dem Gelände leben 30 Nonnen, die sich liebevoll um den Garten kümmern. Es gibt natürlich auch Helfer von außen. Wir haben jedenfalls den Garten genossen und lange dort gesessen und Touristen und Kirche angeguckt.

Inzwischen waren wir schon um die halbe Altstadt gelaufen. Nun ging der Weg weiter an der Mauer entlang zum Rockefeller-Museum. Doch das hat dienstags zu. Es wurde uns noch das Bible-Lands-Museum empfohlen, also machten wir uns alternativ dorthin auf den Weg. Wir entschieden uns für den Bus.

Er kam verspätet und fuhr den Weg, den wir gerade gelaufen waren, also Dreiviertel um die Altstadt herum. „Fuhr“ ist übertrieben, die meiste Zeit standen wir im Stau. Für 4,1 km haben wir zwei Stunden gebraucht! Das war für meine Laune nicht so gut. Das Museum gibt einen außergewöhnlichen Einblick in die mehrere tausend Jahre alte Vorgeschichte Israels und die Völker, die in der Bibel vorkommen. Es ist ziemlich gut klimatisiert, so dass wir nach anderthalb Stunden durchgefroren waren. Da der Bus natürlich wieder verspätet kam, konnten wir in der Sonne erstmal wieder auftauen. Es ging zurück in die Altstadt. Auf dem Weg haben wir die günstigste Falaffel gekauft, die wir je hatten, für 2,50€. Sonst kostet sie locker das Doppelte. In der Erlöserkirche war heute Abend Chorübstunde. Wir haben einfach mal mitgesungen. Anschließend gab es ein weiteres Angebot in der Gemeinde, ein Kinofilm.

Es war ein Stummfilm von 1921, „der Fuhrmann des Todes“, und der Kantor begleitete ihn mit Klaviermusik. Als wir um kurz vor zehn durch die Gassen der Altstadt gingen, war absolut nichts mehr los, aber je näher wir zum Jaffa-Tor kamen, desto mehr Menschen tauchten auf. Sowohl innerhalb der Altstadt als auch vor dem Tor war wohl gerade eine Demonstration.

Während wir uns von der Stadt entfernten, kamen uns immer noch sehr viele Menschen entgegen. Selbst in der Fußgängerzone ebbte es nicht ab. Wir hatten inzwischen unser Eis besorgt und konnten nur staunen, was da heute Nacht los war.

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