Wir haben viel besser geschlafen als die Nacht davor, weil wir nämlich ein anderes Bett hatten. Es gab noch ein Schlafsofa im Zimmer und weil im Bett Latten fehlten und kaputt waren, sind wir auf das Sofa umgezogen. Unser Quartier in Mestre/ Venedig war also nicht so der Hit, denn auch das Frühstück heute war sehr übersichtlich: ein Cappuccino und ein Croissant. Gut, dass wir vorbereitet waren und uns gestern schon eingedeckt hatten. Den Saft haben wir gleich schon im Zimmer getrunken. Fertig gepackt sind wir zum Café geradelt, haben unser Frühstück genommen und sind dann losgefahren. Wir hatten keinen Nebel, kein Wind, keinen Regen und keine zehn Grad. Die Strecke war schön und abwechslungsreich und ging mal nicht an einer großen Landstraße lang.

Die Autobahn haben wir nur überquert. Bei unserer ersten großen Pause gab es das zweite Frühstück und viel zu gucken.

Wir waren mittags schon in Padua. Es fing mit dem Flüsschen ganz idyllisch an.

Doch dann fuhren wir eine ganze Weile durch Industrie- und Vorstadtstraßen und dachten schon: „Na ja.“ Aber die Innenstadt hat alles wieder wett gemacht. Unser Quartier ist mittendrin. Wir sind zu Fuß los und konnten uns gar nicht satt sehen. Allein schon die Straßen und Gassen mit den Arkaden und Balkonen gefielen uns sehr.

Dazu kamen kleine Kanäle, die sich durch die Stadt zogen.

Wir haben wieder einige Kirchen besichtigt. Eigentlich wollten wir in die Cappella degli Scrovegni und uns die Fresken des italienischen Malers Giotto angucken, aber da hätten wir vorher einen Termin buchen müssen. Pech! So haben wir sie nur von außen gesehen.

Als nächstes stand der Dom auf dem Plan. Dabei sind wir am legendären Caffé Pedrocchi vorbei gekommen und auf einen Tipp hin rein gegangen.

Hier wird die Kaffeehauskultur noch regelrecht zelebriert und durch seine sehr gute Lage ist das Haus ein beliebter Treffpunkt. Im Erdgeschoss des Kaffeehauses gibt es heute, wie auch schon bei seiner Gründung im 19. Jahrhundert, drei verschiedene prunkvolle Säle in den Landesfarben der Italiener, grün, rot und weiß.

Doch der eigentliche Clou des Caffé Pedrocci ist ein typisches Getränk – der Kaffee mit der grünen Crème! Ein heißer Espresso mit einem Schaum aus Sahne und Pfefferminzsirup sowie Kakaopulver. Sehr besonders und sehr lecker! Danach ging es in die Kathedrale Santa Maria.

Sie ist erstaunlich hell mit einigen sehr modernen Elementen, wie zum Beispiel die Kanzel. Richtig überrascht wurden wir, als wir in die Krypta gingen.

Bei unserem Rundgang durch Padua kamen wir als nächstes am Palazzo della Ragione vorbei und sind selbstverständlich erstmal am Ausgang reingegangen. Leider wurden wir gestoppt und mussten den richtigen Weg wählen.

Im Erdgeschoss des Palazzo befinden sich Geschäfte und Läden. Das obere Stockwerk – auch Salone genannt – beeindruckt durch den ca. ca. 82 Meter langen, ca. 27 Meter breite und ca. 25 Meter hohen Ratssaal. Das stützenlose Holzgewölbe, das in seiner Konstruktionsweise an einen umgekehrten Schiffsrumpf erinnert, ist außergewöhnlich.

Hier haben wir dann doch noch Fresken von Giotto zu sehen bekommen.

Beeindruckend war auch dieses riesige Pferd aus Holz. Es erinnert an irgendwen. Den kennen wir aber nicht.

Bevor es bald dunkel wurde, es war bereits viertel nach vier, sind wir schnell noch zum botanischen Garten gelaufen. Er gehört zur Universität von Padua und wurde 1545 gegründet. 1565 wurde hier erstmals in Europa ein Flieder gezüchtet, 1568 erstmals in Europa Sonnenblumen. Auch die erste Kartoffel in Europa wurde hier gezüchtet. Eine Zwergpalme, die 1585 gepflanzt wurde, ist zurzeit die älteste Pflanze. Das alles haben wir allerdings nicht gesehen, weil der Garten um fünf schließt und der Ticket-Schalter schon zu war. Ein paar Fotos waren trotzdem drin.

Bevor wir auch noch vor verschlossenen Türen der Sant´ Antonio Basilica stehen, eines der meistbesuchten Heiligtümer Italiens und sicher die berühmteste Sehenswürdigkeit in Padua, haben wir uns beeilt, dorthin zu kommen.

Obwohl gerade eine Messe stattfand, durfte die Kirche besichtigt werden. Es war einerseits ein bisschen befremdlich, aber andererseits auch schön, weil der Gesang den Raum füllte.

Ein paar Kirchen haben wir leider verpasst, aber wir wollten unbedingt noch zum Prato della Valle. Er ist mit rund 90.000 Quadratmetern einer der größten innerstädtischen Plätze Europas.

Auf dem Weg zu unserem Hotel sind wir bei einem Imbiss eingekehrt und haben gegessen, nicht Pizza, nicht Pasta, sondern eine Falaffel. Das tat gut in Gedenken an Israel.

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