Wir hatten Novi Sad für zwei Nächte gebucht, weil wir mal wieder an einem internationalen Gottesdienst teilnehmen wollten. Tatsächlich hatten wir im Internet auch eine Gemeinde gefunden, die um elf zum Gottesdienst einlud. Nach unserer Erfahrung in Budapest waren wir auf alles gefasst. Dann bekamen wir über einen Kommentar den Tipp, in die Baptisten-Gemeinde zu gehen, weil es früher mal einen Kontakt mit einer Gruppe aus unserer Gemeinde in Hannover dorthin gab. Wir waren etwas skeptisch, zumal wir ja wahrscheinlich nichts verstehen würden. Dort wurde um zehn angefangen und unser Plan war, ganz hinten zu sitzen und gegebenenfalls abzuhauen und zur International Church zu gehen. Wir waren um viertel vor zehn da. Draußen auf einer Bank saßen drei ältere Leute. Die Tür war noch zu. Wir suchten das Gespräch mit englisch und deutsch. Beides war so gut wie nicht vorhanden, aber sie kannten welche in der Gemeinde, die das eine bzw. andere konnten. Nach und nach kamen immer mehr Menschen. Von allen wurden wir mit Interesse begrüßt und englisch ging dann auch. Jemand organisierte Headsets, damit uns gedolmetscht werden konnte. Dann begrüßte uns eine ältere Frau ganz fröhlich in deutsch und setzte sich zwischen uns, um für uns beide zu übersetzen. Wir wurden so gut versorgt, dass wir nicht mehr ans Weggehen dachten. An den Kontakt mit Hannover von vor vierzig Jahren konnte sie sich auch noch erinnern.

Sehr berührt fuhren wir zum Appartement zurück, verschlossen die Räder und machten uns zu Fuß auf den Weg zur Festung. Wir versorgten uns unterwegs mit einem Imbiss und kamen durch den Donau-Park.

Dort aßen wir unseren Snack und konnten uns auch ein bisschen sauber machen und erfrischen.

Von der Donaubrücke aus sahen wir schon die Festung von Petrovaradin, eine der größten, erhaltendsten und komplexesten Festungen Europas.

Wer Novi Sad bereist, muss sich diese ansehen. Es gibt unterirdische Gänge, die mit Führung besichtigt werden können, aber heute nicht!

Von hier oben hatten wir eine wunderschöne Aussicht in alle Richtungen.

Es wurde natürlich viel Schnickschnack zum Kauf angeboten und die Schlösser-Geschichten wurden auch hier versprochen.

Dann gab es auch viele Galerien und Kunsthandwerker. Wir wollten gerne die Sammlung künstlerischer Wandteppiche besichtigen, hatte aber zu! Na ja, da hatten wir wieder Geld gespart, so konnte das Eis größer ausfallen.

Wir fuhren mit dem Bus zurück, suchten den nächsten Eisladen und machten uns nach einer kurzen Pause auf den Weg in den Park in der Nachbarschaft. Wir wollten gerne noch Geocachen. Leider war der „Schatz“ nicht da. Der Park war dennoch ganz schön.

Gegenüber war der Friedhof. Wir fuhren morgens schon dran vorbei und fanden ihn interessant. Tatsächlich waren wir überrascht, dass dort sehr viele Grabsteine in deutsch geschrieben standen

und dass der Friedhof insgesamt sehr verwuchert und ungepflegt war.

Übrigens: das Fahrrad fahren wird auch in Serbien groß geschrieben. Es gibt viele Radwege und auch Leihräder.

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