Wir haben es geschafft! Wir haben einen schönen Strand in Tiberias gefunden, einen öffentlichen, einen der nichts kostet und trotzdem gepflegt ist. Er ist nicht sehr groß und liegt genau in der Mitte zwischen zwei Spaßbädern. Zugegeben: wir haben einen Tipp bekommen, aber hingehen mussten wir trotzdem selber.
Es war erst auch gar nicht so voll und mit unseren neuen Badeschuhen war der heiße Kies kein Problem mehr. Es ist auch immer sehr interessant, die Leute zu beobachten. Die religiösen Frauen und Mädchen gehen immer in voller Montur ins Wasser und tatsächlich können die meisten nicht schwimmen. Gegen Mittag füllte es sich und wir überlegten, ob das wirklich unsere einzige Aktion für heute sein sollte. Ach nee. Es gibt doch noch so viel, was wir uns angucken wollten. Also sind wir zurück ins Hostel. Es waren gut anderthalb Kilometer, die wir gegangen sind und wir waren voll durch geschwitzt. Darum mussten wir erstmal duschen. Wir fragten uns dann, wofür eigentlich, denn kaum waren wir wieder draußen, wäre die nächste Dusche nötig gewesen. Wir sind zum Berg der Seligpreisungen oder der Ort, wo Jesus oft gesprochen hatte, gefahren und mussten von der Bushaltestelle bis dahin auch wieder einen guten Kilometer in der Sonne ohne Schatten laufen. Im Schatten wären es 37 gefühlt 40 Grad gewesen, aber auf dem Weg gab es keinen.
Wir hatten gehofft, dass uns ein Auto mitnehmen würde, aber sie kamen uns nur entgegen. In der Kirche haben wir uns erstmal vor den Ventilator gesetzt, bis wir wieder runtergekühlt waren.
Die Kirche ist achteckig und eher schlicht gehalten. Sowohl die Fenster als auch der Fußboden sind mit Motiven und Texten zu den acht Seligpreisungen gestaltet. Draußen gab es wieder einen schönen Blick auf die Berge und den See.
Letztes Jahr hatte es hier gebrannt. Die ganzen Palmen waren schwarz, aber das scheint den Baum nicht zu stören. Sie haben alle wieder ausgeschlagen und grünen und blühen.
Gerne hätten wir uns länger in dem schönen Garten aufgehalten, aber – vielleicht wiederhole ich mich – es war zu heiß.
Wir haben wieder den Fußmarsch zum Bus gemacht und gehofft, dass uns vielleicht ein Auto bis dahin mitnehmen würde, aber alle Autos kamen uns nur entgegen. Irgendwas haben wir falsch gemacht. Die letzten hundert Meter mussten wir sogar noch rennen, weil der Bus kam. Und das in unserem Alter! Bei der Hitze! Im Hostel mussten wir erstmal duschen und eine kurze Pause einlegen, denn abends hatte ich noch einen Termin zum Füße schön machen. Kerstin hatte sich ihre Füße schon von den Fischen im See am Vormittag reinigen lassen.
Nach so viel schwitzen und Bus fahren und laufen haben wir den Tag mit einem Eis abgeschlossen.