Wir hatten die Möglichkeit, unseren Dienst heute zu tauschen. Anstatt Betten machen und Badezimmer putzen, haben wir uns um das Frühstück gekümmert. Gestern Abend spät haben wir noch erfahren, dass 30 Leute angemeldet waren plus Personal. Die Küche und der Speisesaal waren nach den Shabbat-Mahlzeiten ziemlich dreckig und es war gut, dass wir nicht nur zu zweit waren. Ein erfahrener Frühstücksmacher hat uns außerdem geholfen. So kamen wir mit Grundreinigung und Vorbereitungen ganz gut klar. Unser Plan war, bis um zehn fertig zu sein, damit wir zum Gottesdienst gehen können. Die Hütte war richtig voll und wir mussten ständig Käse nachlegen, immer mit dem Blick zur Uhr.

Dann hat Kerstin sich auch noch mit einem Gast angelegt, der seine eigenen Regeln hatte. Daraufhin ließ er seinen ganzen Kram liegen, den wir dann wegräumten und abwuschen – und die Uhr tickte.

Wir gingen schnell nacheinander duschen und kurz nach zehn konnten wir uns auf den Weg machen. Wir mussten uns noch ein bisschen Geld leihen, weil wir es verpasst hatten, rechtzeitig zu tauschen. Das erste Taxi hielten wir an und der Fahrer kannte sowohl die Gemeinde, wo wir hin wollten, als auch den Pastor. Für uns war das ein kleines Wunder! Außerdem machte er einen fairen Preis.

Von außen ist es ein ganz unscheinbares Fabrikgebäude, aber innen ist Leben! Die Peniel-Gemeinde ist eine messianische Gemeinde, das bedeutet, es sind Juden, die an den Messias (Jeshua) glauben. Es gehören sowohl Einheimische als auch Zugewanderte dazu. Sie sind etwa 500 Mitglieder mit 150 Kindern. Wir bekamen alles auf deutsch übersetzt, außerdem gab es spanisch, russisch und englisch sowieso. Aber eigentlich lief alles in Hebräisch.

Der Refrain von: Kommt und lobet den Herrn

Es tat gut, nach vier Wochen einfach mal wieder Gottesdienst zu feiern. Zurück wurden wir mit dem Auto mitgenommen. Das war auch super.

Zu unserem Dienst-Tausch gehörte, dass wir den Speisesaal am Nachmittag putzen, wenn die ganzen Familien mit essen fertig waren. Das war nochmal richtig notwendig. Danach mussten wir uns mit einem großen Eis belohnen. Als wir zurückkamen, checkte gerade eine Gruppe ein. Eine von ihnen, Regina, brauchte dringend Shekel für die Waschmaschine. Wir konnten ihr unser restliches geliehenes Geld geben und wurden zu ihrem „Lebensretter“. Als wir noch überlegten, was wir zum Abend essen, hieß es: das Restaurant ist geöffnet! Die Gruppe hatte viel von ihrem Essen übrig gelassen, das reichte noch für alle Volontäre.

Unsere Waschmaschine lief parallel. Beim Aufhängen der Wäsche hörten wir den Gesang uns wohlbekannter Lieder auf der Dachterrasse. Ein kleiner Teil der philippinisch amerikanischen Gruppe machte fröhlichen Lobpreis und hatte sogar eine Gitarre dabei.

Sie freuten sich, dass wir uns dazu setzten und mitsangen. Es war mal ein ganz anderer Shabbat für uns als sonst.