Wir waren heute für das Frühstück eingeteilt, das hieß: 6:30h anfangen und alles vorbereiten, Eier kochen, Gurken und Tomaten schneiden und fein drapieren, genug heißes Wasser für Kaffee und Tee haben, Geschirr, Besteck,, Käse, Quark, Joghurt, Oliven, Marmelade, Butter, Brot, Ceralien und Toaster hinstellen und möglichst um halbacht mit allem fertig sein. Diese Frühschicht ist eigentlich ein ganz netter Job. Allerdings haben wir immer die nicht geputzten Sachen vor Augen. Das ist schwer auszuhalten. So haben wir uns heute ein paar Schränke und Regale vorgenommen.
Das ist der Speisesaal. Spätestens um zwölf ist die Schicht zu Ende. Dann muss nur noch der Müll weggebracht werden. Dieser Ort ist nicht sehr heilig, gehört aber auch zu Israel.
Nach einer Mittagspause war also noch genug Zeit, etwas zu unternehmen. Hier am See Genezareth gibt es eine Menge zu besichtigen. Auf einer Rundreise werden die Orte alle an einem Tag abgearbeitet, während wir den Luxus haben, uns immer nur einen einzigen Ort in unserem Tempo am Tag anzusehen. Ungefähr fünfzehn Kilometer von hier ist Tabgha, die Stelle, wo der Überlieferung nach die Speisung der fünftausend stattgefunden hat und eine Kirche mit dem Original-Stein, auf dem Jesus die fünf Brote und zwei Fische gelegt haben soll, bevor es verteilt wurde und sich vermehrte.
Die Kirche über den byzantinischen Fundamenten wurde 1982 neu erbaut und ist die dritte an dieser Stelle. Das Besondere hier sind die gut erhaltenen Boden-Mosaike überwiegend aus dem vierten Jahrhundert.
Interessanterweise sind nur vier Brote in dem Mosaik. Das fünfte liegt bei der Eucharistie-Feier auf dem Tisch.
Wir zogen weiter zur nächsten Kirche, die Petrus-Kirche.
Bei den Temperaturen sind nicht so viele Touristen unterwegs, so dass die Kirchen nicht so voll waren und eigentlich gut fotografiert werden konnten. Eigentlich! Es war eine Gruppe mit acht Pilgern und Pilgerinnen aus Hongkong drin. Acht! Jede Person wurde einzeln vor dem Stein fotografiert, dann in zweier Grüppchen in unterschiedlichen Konstellationen, dann mal zu dritt, mal zu viert und so weiter. Ich wollte nur den Stein aufnehmen. Eine Videokamera wurde aufgestellt und Mann und Frau gingen Hand in Hand andächtig einmal um die Kamera herum. Ich wollte doch nur den Stein aufnehmen! Die Kamera kam weg. Jetzt noch ein Foto von dem Paar. Ich wollte doch auch mal den Stein fotografieren! Eine der Damen interessierte sich für uns und war ganz verzückt, dass wir aus Deutschland kamen. Ich wollte doch nur ein Foto machen. Ach, wie schön! Ach, wie interessant! Ob sie von uns vor dem Altar ein Foto machen sollen? Neeeeiiiin! Ich wollte nur …! Irgendwann verließen sie dann doch noch die Kirche.
Geschafft!
Die Kirche erinnert an die Begegnung zwischen Jesus nach seiner Auferstehung mit seinen Jüngern. Er hatte hier noch einmal mit ihnen gegessen und Petrus bevollmächtigt, seine Lämmer zu weiden.
Für uns war das für heute genug Kirche. Es war heiß und wir brauchten noch eine Erfrischung. Ein Stück weiter ging es eine Treppe hinab zum See. Die Hoffnung, ein idyllisches Plätzchen zu finden, schwand schnell dahin. Auf diese Idee waren schon hunderte andere gekommen, denn hier war nicht nur der See, sondern ein Wasserfall mit wirklich kaltem Wasser.
Wenn so eine schöne erfrischende Dusche vorhanden ist, kann ich ja auch noch eine Runde im See schwimmen.
Vor ein paar Tagen habe ich mir extra ein Paar Badeschuhe für solche Ausflüge gekauft. Beim Jordan-Park hatte ich sie schon vergessen und heute auch wieder. Zu blöd! Das Ufer war sehr steinig und nicht sehr angenehm zum Reingehen. Im Wasser waren zudem riesige Steinbrocken. Mit schwimmen war da nicht viel. Also noch einmal ab unter die Dusche.
Es gab dahinter noch einen weiteren Wasserfall.
Als wir genügend erfrischt waren, sind wir zurückgefahren und haben den Tag mit speisen in einem chinesischen Restaurant abgeschlossen.
Die Verkabelung der elektrischen Leitungen finde ich abenteuerlich
Gut das du den Stein noch fotografieren konntest 🤣🤣🤣
Und deine Erfrischung am Wasserfall einfach super ❣❣❣
Hallo ihr beiden, danke dass ihr uns immer weiter an euren Erlebnissen teilhaben lasst. Es ist schön so von Euch zu hören.
Als ich mich am Dienstag einen Salat mit Fallaffen gegessen habe, habe ich an euch gedacht.