Heute sind wir hundert Tage unterwegs. Wie aufregend! Wie wunderschön! Wie abenteuerlich! Wie glücklich! Noch sind wir nicht an unserem Ziel angekommen. Wir haben uns Zeit gelassen, um Begegnungen zu haben, Landschaften und Orte zu entdecken, die Schönheiten der Natur zu genießen und Fotos zu machen. Viel Zeit haben wir bis jetzt auch damit verbracht, im Internet zu recherchieren, wo und wie weit wir fahren wollten, was wir uns angucken sollten und vor allem, wo wir als nächstes übernachten können.

So hatten wir auch für heute Nacht eine Unterkunft kurz vor der Grenze gebucht, damit wir dann am nächsten morgen mit dem Fahrrad nach Griechenland radeln können. Doch als wir dann heute morgen nach der nächsten Unterkunft suchten, brach bei uns die Panik aus, jedenfalls in dem Maße, wie wir beide panisch werden können. Wir mussten nämlich feststellen, dass es nichts gab, was unserer Etappe von maximal sechzig Kilometer entsprach. Zudem kam, dass wir nicht mit dem Fahrrad über diese Grenze hätten fahren dürfen. Der nächste Grenzübergang wäre gut siebzig Kilometer östlich gewesen und über Berg und Tal gegangen. Wir hatten das Gefühl, dass wir in eine Sackgasse fahren würden, denn von dort wegzukommen, schien uns zu kompliziert. Ratlos, ja, fast verzweifelt packten wir unsere Sachen und fuhren erstmal zur Touristeninfo, die es nun doch gab. Die Dame war sehr nett, überschüttete uns mit Broschüren über Bulgarien, Sofia und Tagestouren,

eigentlich all das, was wir schon gemacht hatten, aber unser Problem hatte sie nicht verstanden. Wir waren inzwischen so weit, dass wir mit dem Zug über die Grenze fahren wollten, hatten aber keine Verbindung finden können. Sie schickte uns zum Bahnhof. Da wir direkt am Busbahnhof vorbei kamen, probierten wir es erstmal hier.

Ob die unsere Räder mitnehmen würden? Wir fragten uns bei mehreren Agenturen durch und siehe da, die Räder konnten mit!

So fuhren wir am Nachmittag los und ließen Bulgarien, das uns mit seinen Straßenverhältnissen, den Bergen, der feuchten Hitze und der Sprache an unsere Grenzen gebracht hatte, hinter uns. Unsere Vorliebe, an Flüssen lang zu fahren, durften wir auch hier leben und so genossen wir die Landschaft vom Bus aus.

Gegen halbacht hatten wir Griechenland erreicht.

Es waren immer noch 33 Grad und wir waren froh, dass wir uns so entschieden hatten, denn unsere Unterkunft wäre ein Zelt ohne Klimaanlage gewesen. Und ob wir beiden alten Frauen so gut auf dem Boden geschlafen hätten, bleibt auch offen.

Nach fünf Stunden kamen wir in Thessaloniki an. Im Bus war genug Zeit, um den Blog zu schreiben.

Unsere biking2israel-Tour verläuft gerade ganz anders, als wir uns das vorgestellt hatten, und manchmal fragen wir uns auch, ob es das noch ist, aber wir merken, dass wir unsere Grenzen akzeptieren müssen. Und ganz nebenbei, zwischendurch fahren wir auch mal Fahrrad, zumindest bis zu unseren Quartieren, und es macht trotz allem Spaß!

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